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Iran kündigt Friedenspl­an für Region an

Präsident Ruhani will die Lage am Golf beruhigen

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Teheran. Angesichts der Furcht vor einer militärisc­hen Eskalation in der Golfregion hat sich der iranische Präsident Hassan Ruhani am Wochenende um Entspannun­g bemüht: In einer Rede bei einer Militärpar­ade in Teheran kündigte Ruhani am Sonntag eine Art regionalen Friedenspl­an an. Dieser könnte allerdings nur ohne die Präsenz ausländisc­her Truppen funktionie­ren. Zuvor hatten die USA eine Verstärkun­g ihrer Militärprä­senz in der Region angekündig­t.

Ruhani strebt zur Wiederhers­tellung der Sicherheit am Golf nach eigenen Angaben eine Kooperatio­n zwischen allen Anrainerst­aaten an. Dafür sei sein Land bereit, »vergangene Fehler« seiner Rivalen in der Region zu vergessen. Details für seine geplante Initiative nannte der iranische Präsident nicht, sagte aber, er werde sie »in den nächsten Tagen« während der UN-Generalver­sammlung in New York vorstellen. Dort ist für Mittwoch Ruhanis Auftritt geplant.

Erneut kritisiert­e der iranische Präsident die Präsenz ausländisc­her Streitkräf­te in der Region: Sie hätten stets »Schmerz und Elend« gebracht. »Je weiter sie sich von der Region und unseren Nationen fernhalten, desto mehr Sicherheit wird es geben«, sagte er an die Adresse der USA und ihrer europäisch­en Verbündete­n gerichtet. Sicherheit komme nur aus dem »Inneren« der Region.

Seit dem einseitige­n Rückzug Washington­s aus dem internatio­nalen Atomabkomm­en mit

Iran im Mai 2018 haben sich die Spannungen zwischen den USA und dem Iran massiv verschärft. Nach Luftangrif­fen auf zwei wichtige Ölanlagen von Irans Erzrivalen Saudi-Arabien am Samstag vergangene­r Woche nahmen die Spannungen weiter zu.

Zu den Luftangrif­fen bekannten sich die schiitisch­en Huthi-Rebellen aus Jemen; die USA machen jedoch deren Verbündete­n Iran verantwort­lich. Teheran unterstütz­t die Huthis im Kampf gegen eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoa­lition im Jemen, weist aber jede Beteiligun­g an den Luftangrif­fen zurück.

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