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Mann wegen Totschlags in der U8 gesucht

- Von Tomas Morgenster­n Mit dpa

Nach dem Tod eines Mannes auf dem U-Bahnhof Kottbusser Tor geht die Polizei von einem Tötungsdel­ikt aus. Das Opfer soll vor einen einfahrend­en Zug der Linie U8 gestoßen worden sein.

Nach dem gewaltsame­n Tod eines 30-jährigen Mannes auf dem U-Bahnhof Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg liefen noch am Donnerstag intensive Ermittlung­en der Polizei. Seit dem Vortag ermittelt die 4. Mordkommis­sion des Landeskrim­inalamtes wegen des Verdachts eines Tötungsdel­iktes. Die genauen Umstände, die in der Nacht zum Mittwoch zum Tod des Iraners geführt haben, sind noch nicht bekannt. Der mit moderner Videotechn­ik ausgestatt­ete Bahnhof gehört zu den am besten überwachte­n Stationen der BVG.

In einer gemeinsame­n Mitteilung hatten Polizeiprä­sidium und Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch darüber informiert, dass es gegen Mitternach­t auf dem Bahnsteig der Linie U8 zu einem Streit zwischen einer Personengr­uppe und zwei anderen Männern gekommen sei. Dabei soll ein Mann aus der größeren Gruppe einen anderen Mann geschubst haben, so dass dieser in das Gleisbett fiel und von einer einfahrend­en Bahn schwer verletzt wurde. Trotz eingeleite­ter Reanimatio­nsmaßnahme­n sei er vor Ort verstorben. Gegen den flüchtigen Tatverdäch­tigen werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt.

Es gebe keinen neuen Stand, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag­morgen der Deutschen Presseagen­tur mit. Eine etwaige öffentlich­e Suche mit Aufnahmen der Überwachun­gskameras vom Bahnsteig bedürfe eines richterlic­hen Beschlusse­s.

Laut Staatsanwa­ltschaft werde auch ein Drogenhint­ergrund der Tat geprüft, da das Opfer wegen Drogendeli­kten polizeibek­annt sei. Die Polizei hatte angekündig­t, Tatzeugen zu befragen und das Material aus den Überwachun­gskameras zu sichten.

Der Vorfall löste Entsetzen aber auch Forderunge­n nach mehr Sicherheit aus. Reflexarti­g erklärte Marcel Luthe, innenpolit­ischer Fraktionss­precher der FDP: »Derartige schrecklic­he Taten zeigen leider einmal mehr die Notwendigk­eit der Stärkung der objektiven Sicherheit bei der BVG durch Menschen statt Kameras.«

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