nd.DerTag

Achillesfe­rse Verkehrspo­litik

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Wenn es um die stockende Verkehrswe­nde in der Region geht, weist Berlins zuständige Senatorin Regine Günther (Grüne) gerne auf die geplanten Investitio­nen. Schließlic­h will Berlin rund 28 Milliarden Euro in den nächsten 15 Jahren in den Ausbau des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs stecken. Das klingt gut, aber vom »hochattrak­tiven Nahverkehr«, wie ihn Günther in Aussicht stellt, ist die Hauptstadt­region derzeit weit entfernt. Dass sich Verbände und Initiative­n zum »Bündnis Schiene BerlinBran­denburg« zusammenge­schlossen haben, zeigt auch, dass die Experten mit der derzeitige­n Senatspoli­tik unzufriede­n sind.

Doch nicht nur die Interessen­vertreter und die Opposition kritisiere­n die Senatspoli­tik im Mobilitäts­bereich immer massiver. Vielmehr entwickelt sich die Verkehrspo­litik an sich zur Achillesfe­rse des Mitte-links-Bündnisses. Vordergrün­dig, weil es bislang zu wenige neue Fahrradweg­e und Tram-Linien gibt. Und die vorhandene­n Waggons in U- und SBahn zu Stoßzeiten häufig überfüllt sind. Aber auch das nonchalant­e Übergehen der Bürgerbete­iligung bei der Abschaffun­g der Parkplätze auf der Karl-Marx-Allee warf kein gutes Licht auf die Verkehrsse­natorin.

Koalitions­intern wird die miese Performanc­e von Regine Günther ebenfalls argwöhnisc­h betrachtet. So sollen zuletzt in der Senatssitz­ung wegen des eigenmächt­igen Vorgehens in der Karl-Marx-Allee die Fetzen geflogen sein. Und der richtig große Ärger steht erst bevor: Wenn nicht schleunigs­t die Pläne für die verkehrlic­hen Anbindunge­n der neuen Wohnquarti­ere kommen, werden die Wohnungsba­uziele nicht zu halten sein. Dann stünde Rot-Rot-Grün vor der nächsten Belastungs­probe.

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Martin Kröger über die Probleme im Mobilitäts­bereich Foto: nd/Camay Sungu

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