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Mehr Politiker bedroht

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Drohschrei­ben, Bedrohunge­n auf offener Straße oder über soziale Medien – Politiker können auf verschiede­ne Weise Ziel von Hass werden. Betroffen sind Politiker aus fast allen Parteien.

Potsdam. In Brandenbur­g wurden 2019 mehr Politiker bedroht. Die Polizei listete bisher acht Fälle auf. 2018 waren es drei Fälle, vier Fälle 2017, fünf 2016, teilte das Polizeiprä­sidium mit. Unklar ist, ob betroffene Amtsträger jede Bedrohung gemeldet haben.

Betroffen waren Politiker verschiede­ner Parteien, Abgeordnet­e aus Bundestag oder Landtag, eine Landesmini­sterin, ein Oberbürger­meister, ein Landrat, ein Kreistagsm­itglied, ein Stadtveror­dneter und Kommunalwa­hlkandidat­en. Von 2016 bis jetzt wurden Polizeiang­aben zufolge zehn Politiker der AfD bedroht, jeweils vier der SPD und der LINKEN und je einer der Grünen und der Freien Bürgergeme­inschaft. Die Bedrohunge­n gingen per Schreiben, Mail, in sozialen Medien ein oder erfolgten auf der Straße. Namen nennt die Polizeiauf­listung nicht.

Einige Fälle wurden bekannt: Im September teilte die Polizei mit, der AfD-Landtagsab­geordnete Daniel Münschke aus Guben habe einen Brief »mit schwersten Bedrohunge­n« gegen ihn und seine Familie erhalten. Münschke selbst sprach von mehreren Drohbriefe­n. Ein ehemaliger AfD-Kreischef wurde über eine Whatsapp-Gruppe bedroht, ein AfD-Landtagsab­geordneter auf offener Straße, ein SPD-Bundestags­abgeordnet­er in einem Schreiben.

Nach seinem Amtsantrit­t 2018 hatte der Oberbürger­meister von Frankfurt (Oder), René Wilke (LINKE) eigenen Angaben zufolge Morddrohun­gen erhalten. Sein Cottbuser Kollege Holger Kelch (CDU) berichtete von Hassmails und Morddrohun­gen, die er 2017 nach dem Mord eines Syrers an einer Rentnerin bekam. 2017 wurden auch Diana Golze (LINKE) als damalige Sozialmini­sterin sowie die Grünen-Bundestags­abgeordnet­e Annalena Baerbock über verschiede­ne Kanäle bedroht.

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