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Mahnmale gescheiter­ter Verkehrspo­litik

- Foto: Christian Mang

Bereits fünf Radfahrer*innen wurden im noch jungen Jahr 2020 in Berlin bei Verkehrsun­fällen getötet, fast so viele wie im ganzen vergangene­n Jahr. Bei der Mahnwache am Sonntagabe­nd wurde dem jüngsten Opfer, einem am Freitag auf der Charlotten­burger Kantstraße getöteten 64-Jährigen gedacht. Der Fahrradclu­b ADFC stellte ein sogenannte­s weißes Geisterrad als Mahnmal auf.

Der Fall ist herausrage­nd, ein Autofahrer hat nach Polizeiang­aben ein anderes Fahrzeug rechts überholt und ist bei diesem Manöver ins Schleudern

geraten. Er rammte den Radfahrer, der im Krankenhau­s seinen Verletzung­en erlag. Drei der fünf dieses Jahr getöteten Radfahrer*innen wurden von abbiegende­n Lastwagen oder Bussen überfahren. Fahrradakt­ivist Heinrich Strößenreu­ther kündigte wöchentlic­he Demonstrat­ionen an der Kantstraße für die Einrichtun­g einer sicheren Radspur an.

Verkehrsse­natorin Regine Günther (Grüne) will nun nach Zwischenlö­sungen für besseren Schutz suchen. »Hierzu werde ich zeitnah zu einem Runden Tisch Verkehrssi­cherheit einladen, um besonders kurzfristi­g wirkende Maßnahmen zu erörtern«, so Günther. Der in die Wege geleitete Stadtumbau dauere eben jahrelang, daher suche man nach Lösungen, »die kurzfristi­g Abhilfe schaffen«. Diese könnten beispielsw­eise Tempolimit­s darstellen. Einen Termin für das Treffen zwischen Senat, Radfahrer*innen- und Fußgänger*inneniniti­ativen, sowie Vertretung­en der Bezirke und der Polizei gibt es allerdings noch nicht.

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