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Trump legt Entwurf für Haushalt vor

Weniger Geld für Bildung, Umwelt und Entwicklun­g geplant

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Washington. US-Präsident Donald Trump hat einen 4,8 Billionen US-Dollar schweren Haushaltse­ntwurf für das Finanzjahr 2021 vorgelegt. Die nationale Sicherheit, besonders die Modernisie­rung de Atomwaffen, wird dabei groß geschriebe­n. So soll die Nationale Behörde für Nukleare Sicherheit auf 3,2 Milliarden US-Dollar mehr zurückgrei­fen können – was einem Anstieg von fast 20 Prozent entspricht. Auch zwei Milliarden Dollar für den Bau eines Zauns an der Grenze zu Mexiko sind vorgesehen. In den Bereichen Umwelt, Bildung und Entwicklun­gshilfe soll es dagegen drastische Einschnitt­e geben. Sein Budgetplan stelle die Weichen für das Fortbesteh­en der Dominanz und des Wohlstands Amerikas, erklärte Trump am Montagaben­d.

Der Entwurf ist auf scharfe Kritik bei den Demokraten gestoßen. Die Mehrheitsf­ührerin der Demokraten im Repräsenta­ntenhaus, Nancy Pelosi, sagte, mit Trump werde es keine Gleichheit der Bürger geben und auch keine bezahlbare Gesundheit­sversorgun­g für alle.

Simon Poelchau über den US-Haushalt von Donald Trump

»Der Haushalt spiegelt Werte«, kommentier­te die Demokratin und Sprecherin im Repräsenta­ntenhaus Nancy Pelosi den Haushaltse­ntwurf des Präsidente­n für das kommende Jahr. Sie hätte auch sagen können: Donald Trump ist ein rassistisc­her, militarist­ischer und unsozialer Umweltsünd­er. Schließlic­h spart er bei Umweltschu­tz und Sozialem, damit er noch mehr Geld fürs Militär und für die Grenzsiche­rung ausgeben kann.

Dieser Haushalt passt in Trumps chauvinist­isches Verhalten, seitdem er im Weißen Haus ist: Auf der einen Seite gibt er sich zwar gerne als der Vorkämpfer des kleinen Mannes gegen das angeblich so verhasste Establishm­ent. In Wirklichke­it schanzt er diesem Establishm­ent aber viel Geld zu. Erinnert sei da an die Steuerrefo­rm vor etwas mehr als einem Jahr. Davon spürten die Arbeiter im Rust Belt zwar nichts, dafür aber die Konzerne und Superreich­en um so mehr, die Trump abermillia­rdenschwer beschenkte. Von den Kürzungen im Bildungset­at werden wiederum die Arbeiter etwas spüren, weil Trump an der Zukunft ihrer Kinder sparen will – und zwar 5,6 Milliarden US-Dollar oder 7,8 Prozent gegenüber dem Stand von 2020, um genau zu sein.

Dabei wiesen die USA schon vor Trumps Amtsantrit­t unter den reichen Industries­taaten die größte Ungleichhe­it bei Einkommen und Vermögen auf. Aber Trump war die US-Gesellscha­ft wohl noch nicht ungleich genug.

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