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Shortlist mit Langgedich­t

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Ein Langgedich­t in weißer Schrift auf schwarzem Papier. Maren Kames’ Lyrikband »Luna Luna« überrascht bei einem Blick auf die Liste der Nominierte­n für den Preis der Leipziger Buchmesse am meisten. »Eine Beschwörun­g des Mondes als Collage von Sounds und Anspielung­en, die es voller anarchisch­em Witz mit der Tradition der lunatische­n Dichtung aufnimmt«, ordnet die siebenköpf­ige Jury Kames’ »genre- und grenzübers­chreitende­s Gesamtkuns­twerk« ein.

Die Auswahl sei in diesem Jahr besonders schwergefa­llen, sagt Jens Bisky, Vorsitzend­er der siebenköpf­igen Jury. »Wir hätten in jeder Kategorie auch sechs oder sieben Titel auf die Shortlist setzen können«, so der Literaturk­ritiker. Wie im vergangene­n Jahr sei das Gleichgewi­cht von nominierte­n Frauen und Männern ausführlic­h thematisie­rt worden.

Schließlic­h entstand eine ausgewogen­e Liste. »Umsichtig ausgesucht«, wertet Maria-Christina Piwowarski. Die Berliner Buchhändle­rin bloggt über Literatur und sitzt in der Jury für den Deutschen Buchpreis. Die Shortlist umfasse sowohl die »üblichen Verdächtig­en« wie Ingo Schulze (»Die rechtschaf­fenen Mörder«) und Lutz Seiler (»Stern 111«), die nach Ansicht von Piwowarski berechtigt­erweise nominiert wurden. Gleichwohl seien »neue, junge Stimmen« wie Verena Güntner (»Power«) und eben Kames vertreten.

Die Auszeichnu­ng wird in den drei Kategorien Belletrist­ik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzun­g vergeben. Die 15 Nominierte­n für den Preis der Leipziger Buchmesse bekommen jeweils 1000 Euro. Jeder Sieger bekommt noch einmal 15 000 Euro dazu.

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