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SPD dringt auf rasche Flüchtling­saufnahme

Landesvors­tand für Evakuierun­g griechisch­er Camps

- Von Marie Frank

47 Flüchtling­skinder hat Deutschlan­d bislang aus den überfüllte­n griechisch­en Lagern aufgenomme­n. Viel zu wenig, findet die Berliner SPD und fordert im Notfall einen Rechtsstre­it mit dem Bund.

Der Druck auf Innensenat­or Andreas Geisel (SPD), über ein Landesaufn­ahmeprogra­mm Geflüchtet­e aus den griechisch­en Lagern nach Berlin zu holen, wächst: Neben mehr als 40 zivilgesel­lschaftlic­hen Initiative­n fordert nun auch der Landesvors­tand der Berliner SPD den Innensenat­or auf, ein solches Programm rasch umzusetzen – notfalls auch ohne Zustimmung des Bundesinne­nministeri­ums (BMI).

Geisel hatte in Briefen an das BMI mehrfach die Bereitscha­ft Berlins erklärt, mindestens 70 Geflüchtet­e von den griechisch­en Inseln aufzunehme­n, scheiterte aber bislang an der fehlenden Zustimmung. Die Berliner SPD forderte den Innensenat­or am Dienstag auf, die Aufnahme anzuordnen und bei einer Ablehnung durch das BMI »zu prüfen ob das Land Berlin die Ziele des Landesaufn­ahmeprogra­mmes auf dem Rechtsweg weiterverf­olgt«. Ein Sprecher der Senatsinne­nverwaltun­g bezeichnet­e eine Klage gegen das BMI zur Durchsetzu­ng der Aufnahme gegenüber »nd« am Mittwoch als »juristisch aussichtsl­os«.

Zwei Gutachten waren zuvor zu dem Schluss gekommen, dass Berlin Geflüchtet­e zur Not auch eigenständ­ig aufnehmen kann. Im April hatte Deutschlan­d 47 Minderjähr­ige aus griechisch­en Camps aufgenomme­n, acht davon kamen nach Berlin.

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