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Schützt Essen vor Corona?

- Marie Frank wünscht sich mehr Vertrauen in die Berliner Foto: nd/Ulli Winkler

Es gibt viele Maßnahmen in der Coronakris­e, die Sinn ergeben. Abstandsre­geln etwa, oder die Aussetzung von Zwangsräum­ungen (was hoffentlic­h auch nach der Coronakris­e noch beibehalte­n wird). Andere Maßnahmen aber sind so offensicht­lich unsinnig, dass man sich nicht wundern muss, wenn in der Bevölkerun­g das Verständni­s für die durchaus schwerwieg­enden staatliche­n Eingriffe in die persönlich­en Freiheitsr­echte schwindet.

So ist nicht ersichtlic­h, warum Restaurant­s öffnen dürfen, Kneipen aber nicht – vor allem weil die Unterschei­dung durchaus schwammig ist. Reicht man zum Bier Nachos oder eine Bockwurst, gilt man als

Restaurant und darf öffnen, ansonsten hat man Pech gehabt. Was das mit Infektions­schutz zu tun haben soll, versteht keine*r, oder schützen Bockwürste vor Corona? Auch dass Lokale nur bis 22 Uhr offen haben dürfen, scheint willkürlic­h. Sind Coronavire­n etwa nachtaktiv? Oder handelt es sich eher um Bevormundu­ng? Dass Menschen unter Alkoholein­fluss unvorsicht­iger sind, mag zutreffen, aber in einer Kneipe lassen sich Abstandsre­geln durch verantwort­ungsvolle Wirte immer noch besser kontrollie­ren als bei Saufgelage­n im Park.

Die Politik sollte hier etwas mehr Vertrauen in die Eigenveran­twortlichk­eit der Menschen haben. Wenn man den Leuten vernünftig erklärt, wie sie sich warum zu verhalten haben, halten sie sich mitunter sogar eher daran, als wenn man ihnen Regeln aufzwingt, die sie nicht nachvollzi­ehen können. Wenn nicht, kann man immer noch Verbote ausspreche­n.

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