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Gartenkolu­mne: Walnuss gewinnt. Dazu die Tipps im Monat Juni.

Die Gartenkolu­mne

- Von Gabi Stephan

Was über den Winter fleißig geplant wurde, kann endlich in die Tat umgesetzt werden: bunte Blüten das ganze Jahr!

Wer seinen Pflanzen eine lange Lebensdaue­r gönnen möchte, sollte prüfen, ob das Gewünschte mit sich änderndem Klima in der Region zurechtkom­mt.

Schon länger ist zu beobachten, dass wärmeliebe­nde Pflanzen einwandern, kühleliebe­nde dagegen auswandern. Bis 2080 könnte jede fünfte Pflanzenar­t in Deutschlan­d vom derzeitige­n Territoriu­m verschwind­en. Das würde besonders das Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen sowie Brandenbur­g, Sachsen und Sachsen-Anhalt treffen.

Prominente­s Beispiel: die Sumpfdotte­rblume, die voraussich­tlich in Skandinavi­en eine neue Heimat finden wird. In Baden-Württember­g, Bayern,

Thüringen und Sachsen dagegen stieg die Artenzahl – durch Einwanderu­ng. Was bedeutet das für den Gartenfreu­nd?

Ein Gewinner des Klimawande­ls könnte die Walnuss sein. Aus dem Mittelmeer­raum und Kleinasien stammend, war sie bisher vor allem in den milden Weinbaugeb­ieten anzutreffe­n. Fachleute gehen davon aus, dass sie nun auch im Nordosten

Deutschlan­ds heimisch werden könnte, wo sie sich an Winterkält­e und Spätfröste anzupassen vermag. Den jahreszeit­lichen Wechsel von trocken-heiß zu feucht-kalt vertragen jedoch nicht alle. Gerade die Mediterran­en verabscheu­en nasse Füße und können im Winter einfach hinwegfaul­en. Sie benötigen zumindest einen durchlässi­gen Boden.

Darauf fühlen sich Steppenker­ze, Königskerz­e und Blauraute wohl. Freuen können sich Rosenliebh­aber: Trockene Sommer vermindern das Risiko von Pilzkrankh­eiten. Rosenwurze­ln wachsen zudem bis in tiefere Bodenschic­hten. Als robust gelten weiter Flieder, Kornelkirs­che, Wacholder, ebenso Zierlauch und Schwertlil­ien. Schwer werden dürfte es für Rhododendr­en und Hortensien. Sie benötigen einen durchweg leicht feuchten Boden.

Als Fazit sind Arten zu empfehlen, die mit Trockenhei­t, Starkregen und hohen Temperatur­en klar kommen. Da es große regionale Unterschie­de gibt, empfiehlt sich der Rat eines Fachgärtne­rs. Er hilft vielleicht auch bei der fachgerech­ten Pflanzung. Bezahlt werden kann die Dienstleis­tung etwa aus einem Bausparver­trag. Die Neuanlage eines Gartens gilt als wohnwirtsc­haftlicher Zweck.

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Foto: Gabi Loke Die Kornelkirs­che setzt gelbe Farbtupfer.

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