Kampfkandidatur um Linke-Spitze
Franziska Brychcy soll sich um den Posten bewerben
Carola Bluhm und Udo Wolf wollten einen praktisch lautlosen Übergang zu Anne Helm und Carsten Schatz als Nachfolger hinbekommen. Eine neue Kandidatin lässt diesen Traum platzen.
Franziska Brychcy will sich bei der an diesem Dienstag anstehenden Wahl für den Posten als Linke-Fraktionschefin bewerben. »Ich möchte euch gern informieren, dass ich mich nach unseren gemeinsamen Debatten zur Zukunft der Fraktion und reiflicher Überlegung für eine Kandidatur als Co-Fraktionsvorsitzende zur Verfügung stelle«, erklärt Brychcy in einer Mail, die »nd« vorliegt.
Sie möchte die Stärkung der öffentlichen Daseinsvorsorge durch Vergesellschaftung, Rekommunalisierung
und die Wiedereingliederung von Tochterunternehmen landeseigener Betriebe weiterführen, und zwar »trotz der Krise«, schreibt die 36-jährige in Meißen geborene Brychcy zu ihren Zielen. Auch das sozial-ökologische Profil solle gestärkt werden, mit »Verkehrs-, Energie- und Klimapolitik von links«. Eine Kontaktstelle der Fraktion solle eine »enge Zusammenarbeit mit stadtpolitischen Akteur*innen« ermöglichen.
Damit hat Anne Helm eine Gegenkandidatin als Co-Fraktionschefin. Die Neuköllnerin wurde gemeinsam mit dem Treptow-Köpenicker Bezirksvorsitzenden Carsten Schatz von den scheidenden Fraktionschefs Carola Bluhm und Udo Wolf als Nachfolgerin vorgeschlagen, was bei Teilen der Fraktion für Unmut gesorgt hatte.