KLASSENTREFFEN
17 Pokalsiege, zehn Meistertitel, ein Europapokalsieg – fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich sechs ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Magdeburg droht abzurutschen
Bei den Würzburger Kickers muss der 1. FC Magdeburg an diesem Dienstag liefern. Sonst droht dem vorjährigen Zweitligisten sogar der Absturz auf einen Abstiegsplatz. Es wäre die nächste negative Wendung in der bislang eher unglücklichen Amtszeit von Trainer Claus-Dieter Wollitz. Auch beim 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern – Torschütze war ausgerechnet der ehemalige Magdeburger André Hainault – war Pech und Unvermögen im Spiel. Jürgen Gjasula verschoss einen Elfmeter, der Schiedsrichter übersah zudem ein klares Tor für die Magdeburger. Wollitz erneuerte danach seine Kritik an der Fortsetzung der Liga: »Ich hoffe, dass bei den Vereinen keine schwere Verletzung oder ein Karriereende herauskommt, denn es ist verantwortungslos so viele Spiele in so kurzer Zeit zu machen.«
Zwickau und Rostock teilen Punkte Nach dem starken 2:2 zum Neustart gegen Hansa Rostock will der FSV Zwickau gleich nachlegen. Mit einem Sieg an diesem Dienstag bei Viktoria Köln, könnte die Mannschaft von Trainer Joe Enochs an einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf vorbeiziehen. Die Aufholjagd gegen Rostock, als man nach einem 0:2 noch einen Punkt holte, war ein wichtiges Zeichen für die Mannschaft. »Für uns war die Ungewissheit: Sind wir fit?
Können wir bestehen? Die Jungs haben eindeutig gezeigt, dass sie zurückkommen und bis zur 90. Minute Gas geben können«, sagte Enochs. »Wir haben Moral bewiesen. Das gibt uns Zuversicht für das harte Programm in den nächsten Wochen.« Für Hansa war das Ergebnis dagegen eine herbe Enttäuschung. Schließlich führte das Team von Trainer Jens Härtel schon mit 2:0. Deshalb soll nun in der englischen Woche zwingend ein Sieg her, um den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen zu halten. Das Duell mit Waldhof Mannheim verspricht zudem besonderen Zündstoff. Waldhof plädierte für einen Saisonabbruch, machte sogar den Tod einer Person im Umfeld eines Spielers öffentlich. Hansas Boss Robert Marien sprach damals von einer »lancierten« Aktion und warf Mannheim indirekt vor, den tragischen Vorfall zu missbrauchen.
Halle geht in Münster unter Debakel und Absturz auf einen Abstiegsplatz. Der Neustart des Halleschen FC lässt die Sorgen vor dem Gang in die Regionalliga noch größer werden. Daher muss das Team am Mittwoch gegen Braunschweig zeigen, dass das 1:4 bei Preußen Münster
keine Spuren hinterlassen hat. Die Fans des HFC haben eine Demonstration vor dem Stadion angemeldet. Sie wollen gegen den DFB und die angeordneten Geisterspiele protestieren, die der HFC abgelehnt hatte.
Jena verliert Heimspiel auswärts Sie kämpfen aufopferungsvoll, doch der Abstieg von Carl Zeiss Jena ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Nach dem 0:1 gegen Chemnitz im Heimspiel, das coronabedingt vom DFB nach Würzburg verlegt worden war, geht es am Mittwoch bei Tabellenführer MSV Duisburg weiter. Bis zum Spiel gegen den CFC hatte Jena nur fünf Tage Training. Teammanager René Klingbeil hofft nun, dass die körperlichen Reserven nicht zu schnell aufgebraucht sind. »Irgendwann werden wir auf dem Zahnfleisch gehen«, sagte er. Den Chemnitzern könnte dagegen nach der Coronapause der große Wurf gelingen. Nach dem 1:0 gegen Jena ist am Mittwoch der Vorletzte Großaspach zu Gast. Im besten Fall wächst der Vorsprung vor der Abstiegszone auf sieben Punkte. Den Grundstein dafür legte der CFC im Spiel gegen Jena, dass Erik Tallig mit einem Sonntagsschuss entschied. »Die drei Punkte sind sehr wichtig für uns. Die 90 Minuten haben aber gezeigt, dass wir immer an unsere Leistungsgrenze kommen müssen«, sagte Trainer Patrick Glöckner.