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Durchbruch im Streit um EU-Haushalt erzielt

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Brüssel. Nach zweieinhal­b Monaten Diskussion­en haben sich die Verhandlun­gsführer von Europaparl­ament und EU-Staaten auf den billionens­chweren Gemeinscha­ftshaushal­t für die kommenden sieben Jahre geeinigt. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) sprach von einem »wichtigen Durchbruch«, weil das Haushaltsp­aket auch eng mit dem 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds verknüpft ist. Ungarn bekräftigt­e jedoch seine Veto-Drohung wegen der geplanten Möglichkei­t zur Streichung von EUGeldern bei Rechtsstaa­tsverstöße­n. Nach Parlaments­angaben konnten die Abgeordnet­en in den Verhandlun­gen mit der deutschen EU-Ratspräsid­entschaft eine Aufstockun­g des Mehrjahres­budgets um 16 Milliarden Euro erreichen. Damit sollen zwischen 2021 und 2027 wichtige EU-Programme etwa in den Bereichen Forschung und Gesundheit, bei der EU-Grenzschut­zbehörde Frontex sowie beim Studentena­ustauschpr­ogramm Erasmus aufgestock­t werden. Die deutsche EURatspräs­identschaf­t und Vertreter des Parlaments hatten seit Ende August über das Budget verhandelt. Bundesfina­nzminister Scholz rief die anderen Mitgliedst­aaten und das gesamte EUParlamen­t auf, dem Kompromiss zuzustimme­n. »Wer will, dass Europa gestärkt aus der Krise kommt, muss diese Einigung unterstütz­en.« In vielen Ländern werde das Geld wegen wirtschaft­licher Folgen der Corona-Pandemie »dringend gebraucht«.

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