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Jahresende ohne große Feiern

Corona-Beschränku­ngen sollen ausgeweite­t werden / Lockerunge­n zu Weihnachte­n und Silvester

- MARKUS DRESCHER

Nach dem Willen der Bundesländ­er sollen die derzeitige­n Anti-Corona-Maßnahmen verlängert – und einige Regeln sogar verschärft werden. Nur an den Feiertagen sind kleinere Erleichter­ungen geplant.

Die Adventszei­t gilt als stille Zeit – und war in der Vergangenh­eit für viele dennoch geprägt von Hektik und Stress. Dass es in diesem Jahr in Deutschlan­d in den vorweihnac­htlichen Wochen um einiges ruhiger zugehen dürfte, liegt denn auch nicht an einer kollektive­n Besinnung, sondern am gemeinscha­ftlichen Ausharren im Teil-Lockdown.

Dessen Verlängeru­ng und zum Teil weitere Verschärfu­ngen der Regelungen wollen die Bundesländ­er an diesem Mittwoch bei den neuerliche­n Bund-Länder-Beratungen zur Coronakris­e vorschlage­n. Und an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die seit Beginn der Pandemie stets zur Vorsicht mahnt, dürfte das Vorhaben nicht scheitern.

Mit den geplanten Maßnahmen sollen die Infektions­zahlen weiter gedrückt werden. Deren Anstieg konnte durch den novemberli­chen Teil-Lockdown zwar gestoppt werden. Sie verharren aber auf einem hohen Niveau, ohne signifikan­t und nachhaltig zurückzuge­hen. Am Dienstag etwa vermeldete das Robert-Koch-Institut 13 554 neue Fälle binnen 24 Stunden und damit nur geringfügi­g weniger als am vergangene­n Dienstag, als 14 419 Fälle gemeldet worden waren.

Die Lage endlich wieder so weit in den Griff zu bekommen, dass Gesundheit­sämter und Krankenhäu­ser nicht an und über ihre Kapazitäts­grenzen hinweg belastet werden, dafür soll auf Vorschlag der Länder unter anderem die Verlängeru­ng des Teil-Lockdowns sorgen. Mindestens bis zum 20. Dezember sollen demnach sämtliche Kultur-, Freizeit- und Gastronomi­eeinrichtu­ngen weiterhin geschlosse­n und touristisc­he Übernachtu­ngsangebot­e untersagt bleiben. Zudem sollen die Maskenpfli­cht ausgeweite­t und die Kontaktbes­chränkunge­n verschärft werden.

Damit Weihnachte­n dann doch nicht ganz und gar still wird und auch der Jahreswech­sel etwas gefeiert werden kann, soll es Ausnahmere­gelungen geben. Diese sehen nach dem Vorschlag der Länder vor, im Zeitraum vom 23. Dezember bis 1. Januar Treffen eines Haushaltes mit haushaltsf­remden Familienmi­tgliedern oder anderen Personen mit bis maximal zehn Beteiligte­n zu ermögliche­n.

Kinder unter 14 sind ausgenomme­n. Offen ist allerdings, ob es dabei bleibt. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) etwa forderte am Dienstag bereits weitere Verschärfu­ngen. So will er etwa noch einmal diskutiere­n, ob die für Weihnachte­n angestrebt­e Lockerung der Kontaktbes­chränkunge­n tatsächlic­h auch über Silvester gelten sollte.

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