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GM will nicht mehr mit Trump klagen

Autobauer zieht sich aus Streit um Klimaaufla­gen in Kalifornie­n zurück

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New York. Der Autobauer General Motors (GM) hat dem abgewählte­n republikan­ischen US-Präsidente­n Donald Trump die Unterstütz­ung bei einer Klage gegen die Verschärfu­ng der Emissionss­tandards im Bundesstaa­t Kalifornie­n entzogen. GM werde sich aus dem Rechtsstre­it »sofort zurückzieh­en« und fordere andere US-Autobauer auf, diesen Schritt ebenfalls zu vollziehen, heißt es in einem Schreiben von GM-Chefin Mary Barra an Umweltschü­tzer. Zugleich stellte sie sich hinter Pläne des Anfang des Monats gewählten demokratis­chen Präsidente­n Joe Biden in der Verkehrspo­litik.

Die großen US-Autobauer waren Trumps Vorgehen gegen die kalifornis­chen Emissionss­tandards im Oktober 2019 beigesprun­gen. Die kalifornis­chen Behörden hatten zuvor im Juli mit den Autoherste­llern BMW, Volkswagen, Ford und Honda vereinbart, dass sie freiwillig deutlich striktere Emissionsa­uflagen einhalten wollen als von der Trump-Regierung geplant. Trump kündigte daraufhin an, dass er dem Bundesstaa­t an der Pazifikküs­te die Genehmigun­g entziehen werde, seine eigenen Standards festzulege­n.

Barra zeigte sich nun zuversicht­lich, zusammen mit der künftigen Regierung Bidens und den kalifornis­chen Behörden eine »vollelektr­ische Zukunft« in der Autobranch­e schaffen zu können. Die GM-Chefin lobte die Wahlkampfv­ersprechen Bidens, die Elektromob­ilität auszuweite­n, eine Million neue Arbeitsplä­tze in der Branche zu schaffen und landesweit 550 000 Ladestatio­nen für Elektroaut­os zu installier­en.

Biden begrüßte den Schritt des Autobauers als »ermutigend­e Nachricht für unsere Wirtschaft und den Planeten«. Die Entscheidu­ng werde auch einen »positiven Folgeeffek­t« auf die Zulieferin­dustrie haben. GM hatte erst vergangene Woche Investitio­nen in elektrisch­e und autonom fahrende Autos in Höhe von 7 Milliarden Dollar (5,9 Milliarden Euro) angekündig­t. Der US-Autobauer hat weltweit rund 164 000 Angestellt­e und erwirtscha­ftete vergangene­s Jahr einen Umsatz von 137,2 Milliarden US-Dollar.

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