nd.DerTag

Auskehr und Winterruhe

Die Gartenkolu­mne

- Von Peter Kollewe

Novembergr­au und Nebel, ab und an mal einige Sonnenstra­hlen, hier und da Bodenfrost – die Saison ist vorbei. Eine Saison mit stark eingeschrä­nktem Vereinsleb­en – Corona war eben überall.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen ging, aber irgendwie ist das Gartenjahr wie im Fluge vergangen. Eben hat man noch die Futterhäus­chen abgenommen, schon hängen sie wieder. Und Meisen, Kleiber, Spatzen, Amseln und Co. sind schon mächtig am Picken.

Nun sind auch die Bäume leer, und das massige an- und abgefallen­e Laub ist vom Rasen geharkt. Das Grün soll ja gut atmen können. Der Rasen ist dieses Jahr ausnehmend gut über den Sommer gekommen. Obwohl zahlreiche Ameisenkle­invölker immer wieder Unmut erregten. War 2020 ein Ameisenjah­r? Wir hatten jedenfalls den

Eindruck, als ob alle bei uns eingefalle­n waren – gelbe, schwarze, Häufchen an Häufchen.

Nun, mal sehen, wo sie im kommenden Jahr auftauchen. Dafür war 2020, zumindest bei uns, kein Schneckenj­ahr. So wenige hatten wir selten. Die Dahlien blieben ausnahmslo­s ungeschore­n. Und noch eine »Mangelersc­heinung«: Maulwürfe und Wühlmäuse haben offenbar einen Bogen um unsere Scholle gemacht, zumindest bis letzte Woche. Vielleicht ist die Gründüngun­g, der Gelbsenf, nicht nach ihrem Geschmack. Das sah aber vor zwei Jahren ganz anders aus.

Eine kleine Freude haben uns aber die Kletterboh­nen gemacht. Gut im Wuchs, waren sie, reiche Ernte brachten sie. Das gibt noch guten Bohneneint­opf

bis in den Winter. Auch mit den Kartoffeln hatten wir diese Saison Glück – nicht sehr groß die Knollen, aber gut im Geschmack, und sie kochten auch nicht ab. Letztes Jahr war meist Salzkartof­felmus im Topf.

Eine Pleite waren hingegen die Gurken. Zwei gute Ernten, dann machten die Pflanzen Feierabend. Gut, was will man mit einer Schwemme. Zu viel für zwei Personen, aber etwas mehr hätte es schon sein können. Dafür entschädig­ten uns die drei fleißigen Mangoldpfl­anzen.

Von unserer alten Süßkirsche war nicht viel zu erwarten. Sie hat so ihre Macken, aber als toller Schattensp­ender hat sie eben ihre Daseinsber­echtigung auch fürderhin.

Also schließen wir das Gartenbuch 2020 mit einiger Zufriedenh­eit und wünschen allen Grün- und Rosenkohlz­üchtern eine gute Ernte. Kommen Sie alle gut über den Winter und gesund ins neue Jahr. Wir lesen im Januar wieder voneinande­r.

 ?? Foto: dpa/Patrick Pleul ?? Was der Froste so alles zaubert.
Foto: dpa/Patrick Pleul Was der Froste so alles zaubert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany