Auto fährt gegen Tor des Kanzleramtes
Polizei: Zu keiner Zeit bestand Gefahr für die Bundeskanzlerin
Berlin. Ein Autofahrer hat am Mittwochvormittag sein Fahrzeug vermutlich mit Vorsatz gegen das Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin gesteuert. Verletzt wurde niemand, es entstand geringer Sachschaden. Eine Gefahr für die Bundeskanzlerin, die übrigen Mitglieder der Bundesregierung und die im Kanzleramt Beschäftigten habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, teilte die Polizei mit.
Beim Fahrzeugführer handelt es sich um einen 54-jährigen Mann, der nicht in Berlin gemeldet ist, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz. Das Auto habe eine sehr geringe Geschwindigkeit gehabt. Vom Versuch eines Durchbruchs des Zaunes könne keine Rede sein.
Die Polizei verhörte den Fahrer am Mittwochnachmittag. Davon erhofften sich die Beamten auch Erkenntnisse zur Motivlage und zur psychischen Verfassung des Mannes. Zu einer möglichen Motivation des Fahrers sagte Polizeisprecher Cablitz, es werde »jedenfalls nicht wegen eines Verkehrsunfalls« ermittelt. Aus Polizeikreisen hieß es, dass derselbe Mann bereits im Jahre 2014 bei einem ähnlichen Vorfall in Erscheinung getreten sei.
Auf eine vorsätzliche Tat deuteten unter anderem politische Botschaften an den Seiten des Fahrzeugs hin. Dort waren mit weißer Farbe die Schriftzüge »Stop der Globalisierungs-Politik« und »Ihr verdammten Kinder und alte Menschen Mörder« aufgebracht.