nd.DerTag

In Berlin arbeiten 38 000 Putzfrauen und -männer. Im Rahmen einer Studie sprechen zwei von ihnen über ihre Tätigkeit.

Für einen Putzmann war der erste Lockdown eine albtraumha­fte Erfahrung

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Mein Lieblingsg­egenstand ist ein Schwamm, der ist immer zuverlässi­g. Mein Lieblingsg­eräusch beim Putzen ist aber wahrschein­lich das Geräusch des Staubsauge­rs, der Dinge aufnimmt. Kleine Dinge vom Boden, die man dann hört, wie sie durch das Rohr gehen.

Die Kunden in den Häusern, in denen ich putze, sind nicht da, wenn ich das tue, das gibt mir ein bisschen Freiheit und es ist auch angenehmer, weil ich dann dabei meine Musik hören kann.

Mein Job ist sehr anstrengen­d. Er ist nicht sehr gut bezahlt, ich bekomme 10,50 Euro die Stunde. Eigentlich ist es sogar sehr schlecht bezahlt. Aber es gibt auch ein Gefühl der Befriedigu­ng, wenn man eine Aufgabe erfüllt. Wenn man ein Haus, das nicht wirklich gut aussieht, sauber macht.

Normalerwe­ise besorgt mir die Firma, für die ich arbeite, Kunden und Termine. Ich muss dann nur noch hingehen. Es ist ein Minijob, also etwa zehn Stunden pro Woche. Ich mache das seit eineinhalb Jahren. Absagen kann ich Termine nicht, ich muss die dann machen. Ich hatte keine andere Möglichkei­t als diesen Job. Ich war in einem Land, dessen Sprache ich nicht sprach und brauchte finanziell­e Unterstütz­ung, einen Job. Eigentlich studiere ich Tanz, ich komme von der Theaterreg­ie.

Ich hatte Vorurteile gegenüber dem Job, bevor ich ihn gemacht habe. Man hat schon eine ganz bestimmte Vorstellun­g davon. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Kunden, wenn sie hörten, was ich in meinem »anderen« Leben mache, sehr überrascht waren. Ich weiß nicht, was sie vorher dachten, aber ihr Verhalten änderte sich, als ich ihnen sagte, dass es mein zwei

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