nd.DerTag

Unser Gedenken ist immer politiscÜ

DeutscÜlan­d tut sicÜ scÜwer, anÖemessen an von oecÜten brmordete zu erinnern

- AYbSeA heAk

bs gibt so viele verschiede­ne jöglichkei­ten Verstorben­er zu gedenkenK janche betenI andere meditieren­I wiederum andere feiern ceste im Andenken dererI die gestorben sindK Gedenken und brinnern ist für viele von uns etwas mersönlich­esK fntimesK Gedenken und brinnern kann aber auch kollektiv geschehenK rnd in bestimmten cällen jrSS es das sogarK jeine camilie gehört einer verfolgten jinderheit anK Jeder Angriff auf einen von unsI war ein Angriff auf uns alleK Denn so funktionie­rt esI wenn eine jinderheit oder marginalis­ierte Gruppe angegriffe­n wirdK Jeder Angriff ist eine BotJ schaftstat­K Gemeint sind wir alleK rnd selbst im weiten Deutschlan­d trauerten und erinJ nerten wir kollektiv an die GetötetenK Still wurde für sie gebetetK jöge Gott ihrer Seele gnädig seinK

Dass Gedenken auch politisch und kämpfeJ risch zum Ausdruck gebracht werden kannI lernte ich in den 9Mer JahrenK tir erinnern uns an die AttentateI mogrome und BrandJ anschläge von jöllnI SolingenI RostockJ Lichtenhag­en und eoyerswerd­aK Denn denJ ke ich an die 9Mer JahreI denke ich an die tiedervere­inigungI aber auch BaseballJ schlägerja­hreI rassistisc­he Asyldebatt­en und den Bundeskanz­ler eelmut hohlI der den Begriff »Beileidsto­urismus« prägteK fch denke an N99PK DamalsI nach den rassisJ tischen jorden von jölln und SolingenI gab es Streikaufr­ufe von selbstorga­nisierten fniJ tiativenI wie beispielsw­eise am 2K Juni N99P in eamburgK Die »tiderstand­sinitiativ­e geJ gen Rassismus« organisier­te einen Streik und eine hundgebung mit qausendenI überJ wiegend migrantisc­hen jenschen vor dem eamburger RathausK fch denke aber auch die »jöllner Rede im bxil«I einer Veranstalt­ung zum Gedenken an die brmordeten der Brandansch­läge von jöllnI die von einterblie­benenI ÜberlebenJ den und ihren creund*innen organisier­t wirdK Gerade einmal vier Jahre war die jöllner Rede qeil des offizielle­n Gedenkens der Stadt jöllnK Dass die camilie und die Angehörige­n die Redner*innen selbst ausJ suchenI schien dann aber nicht länger erJ wünschtK Seitdem findet die Rede im bxil stattK Von Gedenkvera­nstaltung zu kritischer Bestandsau­fnahme – das dies bitter nötig istI zeigte uns das Jahr 2M2M wieder auf beeinJ druckende teiseI als herauskomm­tI dass die Stadt jölln der camilie Arslan über PMM SoJ lidaritäts­schreiben vorenthiel­tI die N992 nach dem Anschlag eingingenK fch weiß nichtI ob es eine steile qhese istI aber ich schreibe es einfach ausW DeutschJ land tut sich schwerI angemessen zu gedenJ kenI weil es nicht mehr gedenken willK An die ShoahK An das Oktoberfes­tattentatK An die kSrJjordeK An ealleK An den jord an talter LübckeK An eanauK rnd immer wieJ der wird deutlichW Jede corm von brinneJ rung und Gedenken musste und muss von BetroffenI Überlebend­en und den einterJ blieben erkämpft werdenK Die Dominanzge­J sellschaft will nur vergessenK ter will sich schon regelmäßig­I jeden jonatI fast wöJ chentlichI mit dem eigenem Versagen befasJ senI rechte Strukturen nicht konsequent zu bekämpfenK brinnern heißt Auseinande­rsetJ zungK brinnern heißt verändernK rnd der Dominanzge­sellschaft ist nichts daran geleJ genI den kormalzust­and infrage zu stellenI oder gar ihn zu ändernK Denn wir lesen es immer wiederW kie wiederK brinnern und Gedenken stört sieK bs stört sieI dass jenschen regelmäßig Blumen und herzen am BrüderJGri­mmJDenkmal in eaJ nau niederlege­nK »Reicht jetzt auch mal langsam«I beschwerte­n sich einigeK Ob diese jenschen auch so sprechen würdenI wenn es sie getroffen hätte? fhre hinder? fhre creund*innen? tir können uns auf die SoliJ darität der Dominanzge­sellschaft nicht verJ lassenK Denn wie kann es seinI dass schon am Abend des N9K cebruar 2M2NI genau ein Jahr nach den Anschlägen von eanauI GedenkJ stätten zerstört werden und eakenkreuz­e auf mlakaten auftauchen? fn hölnK fn crankJ furtK fn honstanzK fn GöttingenK rnser Gedenken wird immer politisch seinK bs ist verknüpft an politische corderunge­nI denn erst wenn es honsequenz­en gibtI VerJ sagen aufgearbei­tet ist und die einterblie­J benen Antworten auf ihre cragen bekomJ menI werden wir Ruhe findenK

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