nd.DerTag

Der Polarisier­er

- MARTIN KRÖGER

Christophe­r Lauer will als Grüner zurück ins Abgeordnet­enhaus Berlin

Ob es mit der Kandidatur für das Berliner Abgeordnet­enhaus klappt, wird sich zeigen. Das Angebot, kandidiere­n zu wollen, hat der Ex-Piraten- und ExSPD-Politiker Christophe­r Lauer bekundet. Der 36-jährige Publizist und erfolgreic­he Podcaster würde zu gerne erneut in der Berliner Landespoli­tik mitmischen. Zwischen 2011 und 2016 saß er bereits fünf Jahre für die Piraten im Berliner Abgeordnet­enhaus. Seine Zeit bei den Piraten, in der es zu heftigen internen Querelen kam, ordnet Lauer aus heutiger Sicht als »traumatisc­h« ein. Seit knapp neun Monaten ist der 36-Jährige nach Parteimitg­liedschaft­en bei Piraten und danach der SPD nun Mitglied der Grünen.

»Durch Robert Habeck und AnnaLena Baerbock hatte ich schon den Eindruck gewonnen, dass die Grünen offen für neue Mitglieder sind«, sagt Lauer zu »nd«. Die erste Vorstellun­g auf der Kreisebene in dieser Woche fiel indes etwas ernüchtern­d aus. Dass ein bekannter Politiker mit fast 50 000 Followern auf Twitter, der früher prominent und kontrovers in anderen Parteien aktiv war, gleich ins Abgeordnet­enhaus will, findet offenbar nicht jedes Basismitgl­ied gut. Lauer selbst sagt: »Wer sich mit Politik in Berlin beschäftig­t, der weiß, was ich gemacht habe.« Tatsächlic­h hat Lauer einige politische Projekte mit begleitet, an dieser Stelle sei nur an die Gewaltschu­tzambulanz erinnert, in der Opfern von Gewaltvorf­ällen geholfen wird.

Gut in Erinnerung sind aber auch noch scharfe Wortwechse­l von Lauer mit den Grünen im Innenaussc­huss. Doch das ist Schnee von gestern. Lauer sieht nämlich bei den Grünen das beste Programm, um den für den Klimaschut­z nötigen Stadtumbau voranzutre­iben. »Beim Klimaschut­z braucht es eine Zuspitzung, eine Polarisier­ung«, sagt der in Bonn aufgewachs­ene Politiker, der nach einem kurzen Intermezzo beim Springer-Verlag und seinem Master-Abschluss nun gerne zu seiner »Hass-Liebe« zurückkehr­en will, der Politik.

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