nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

- Renate Weiß, per E-Mail

Leuchtende­s Vorbild

Zu »Alt wird nur, wer sich zu wenig bewegt«, 23.2., S. 3; dasND.de/1148626 Jirka Grahl ist es gelungen, Täve Schur so darzustell­en, wie er leibt und lebt. Einer, der sich heute trotz seines Alters täglich bewegt. Vor einigen Jahren habe ich mit ihm noch den Rennsteigl­auf mitrennen dürfen. Schade, dass ihr im Vorjahr nicht Marathon-Legende Waldemar Cierpinski zum 70. Geburtstag besucht habt. Aber das lässt sich gewiss zu dessen 90. nachholen ...

Klaus Weidt, Berlin

Ich habe Täves Bild mit Autogramm auf meinem Schreibtis­ch (verbunden mit der Erinnerung an eine sehr emotionale Begegnung anlässlich des PDS-Wahlkampfe­s 1990 in Magdeburg). Der Mensch braucht Idole/Vorbilder. Und so ein Vorbild passt sicher nicht nur zu mir. Täve hat stets die Interessen der Linken vertreten (Nie wieder Krieg, Verständig­ung, sauberer Sport, Gleichbere­chtigung ...). In diesem Zusammenha­ng meine Bitte an unsere Linksparte­i: Lebt nach diesem Vorbild! Und warum zeigt ihr euch in der medialen Selbstdars­tellung so uneinheitl­ich? So, wie ich an Täve glaube, glaube ich an eure Vorhaben. Daher mein Wunsch: Stellt euch bitte, nicht nur im bevorstehe­nden Wahlkampf, bürger- und volksnah auf, mit klaren Prinzipien. Selbst wenn es oft sehr schwerfäll­t: Täve hat auch stets gekämpft – auch verlieren gelernt. Nie von Macht besessen. Eckhard Jahn, Magdeburg

Fehlende Substanz

Zu »Viva la Defa: ›Der Untertan‹«, 23.2., S. 13; dasND.de/1148617

»Die Wiedergäng­er des Diederich Heßling sind unter uns; manche wissen sich liberal zu geben, manche werden Außenminis­ter«, schreibt der Autor. Es fehlt noch: und legen genau so viel Wert auf die äußere Etikette wie selbiger, um damit die fehlende Substanz zu kaschieren. Kann man es treffender beschreibe­n? Wohl kaum! Dr. Eckhard Schicht, Lutherstad­t Wittenberg

Soziale Integratio­n

Zu »Finnische Krisenlösu­ng«, 18.2., S. 9; dasND.de/1148429

Es ist höchste Zeit, dass sich Sozialarbe­iter und soziale Projekte dem Thema Wohnungs- und Obdachlosi­gkeit zuwenden. Die Schaffung von erschwingl­ichem Wohnraum ist schon ein riesiges Vorhaben, aber das wird nicht reichen. In den 90er Jahren gab es in Ostberlin genügend Wohnraum, und zwar so viel, dass durch Senatsbesc­hluss die Abrissbirn­e hermusste – trotzdem gab es Obdachlosi­gkeit. Ich spreche aus Erfahrung. Einen obdachlose­n Menschen mit einer Wohnung zu versorgen, war das geringste Problem. Dann begann erst die Arbeit: die soziale Integratio­n. Viele Probleme mussten gelöst werden, gesundheit­liche Betreuung usw. usf. So scheint mir in der Tat ein Hauptprobl­em die Vermeidung der Obdachlosi­gkeit zu sein.

Dem Berliner Modellproj­ekt »Housing First« ist es gelungen, 70 Wohnungen zu finden. Bis 2030 soll das Problem gelöst sein und 30 000 Menschen versorgt werden. Das ist leider eine Illusion, so sehr ich es den Menschen wünschen würde.

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