In der Pandemie ohne Krankenkasse
Wegen der Corona-Pandemie verlieren nach Angaben des Deutschen Kulturrates viele Künstlerinnen und Künstler ihre Krankenversicherung in der Künstlersozialkasse (KSK). Weil Auftritte, Veranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und künstlerische Lehre bereits seit einem Jahr nicht möglich seien, hätten viele eine andere selbstständige Tätigkeit aufnehmen müssen, um über die Runden zu kommen, teilte der Kulturrat am Montag in Berlin mit. Dadurch trete temporär die eigentliche künstlerische oder publizistische Tätigkeit in den Hintergrund, was zum Verlust der Kranken- und Pflegeversicherung durch die Künstlersozialkasse führe.
Der Kulturrat fordert Bundesarbeitsund Bundesgesundheitsministerium auf, für die Coronazeit befristet eine schnelle Lösung zur Bestandsgarantie für KSK-Versicherte zu finden. Kein gesellschaftlicher Bereich in Deutschland sei länger vom Lockdown betroffen wie der Kulturbereich, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Viele Künstlerinnen und Künstler würden aber nicht aufgeben, sondern ihr ökonomisches Schicksal selbst in die Hand nehmen und nicht auf öffentliche Unterstützung warten. »Doch statt dass sie für ihre Eigeninitiative gelobt werden, verlieren sie unter Umständen ihre Kranken- und Pflegeversicherung durch die Künstlersozialkasse. Das darf nicht sein«, kritisierte Zimmermann.