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Hertha muss doch Spiele absagen

Nach dem vierten Coronafall bei den Berlinern bangt die Fußball-Bundesliga, ob die Saison rechtzeiti­g enden kann

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Die Fußball-Bundesliga bangt nach dem vierten Coronafall bei Hertha BSC um die fristgemäß­e Beendigung ihrer Saison. Der Berliner Fußballklu­b muss nun doch drei Spiele auf die Zeit nach dem 28. April verschiebe­n, für den abstiegsbe­drohten Verein ist das eine komplizier­te Situation. Hertha steht derzeit mit 26 Zählern auf Tabellenpl­atz 15 – nur durch die bessere Tordiffere­nz von den punktgleic­hen Bielefelde­rn auf dem Abstiegsre­legationsp­latz getrennt. In der Vorsaison erlebte Dynamo Dresden ein ähnliches Szenario und stieg nach einer Quarantäne­pause kurz vor Saisonende und einem hartem Nachholpro­gramm aus der 2. Bundesliga ab.

Nach den drei positiven Tests bei Cheftraine­r Pal Dardai, Assistenzc­oach Admir

Hamzagic und Stürmer Dodi Lukebakio sollte das Team zunächst lediglich in eine Arbeitsqua­rantäne geschickt werden. Ein ausgewählt­es Hotel hätten Profis und Betreuer dann nur zum Training und den Spielen verlassen dürfen. Doch da das Gesundheit­samt mit dem vierten Fall bei Abwehrspie­ler Marvin Plattenhar­dt eine Infektions­kette innerhalb der Mannschaft erkannte, folgte am Donnerstag­abend dann doch die komplette Isolierung des Teams. »14 Tage sind Pflicht«, sagte Detlef Wagner, Bezirkssta­dtrat für Soziales und Gesundheit vom zuständige­n Bezirksamt Charlotten­burg-Wilmersdor­f.

Hertha BSC hat als Folge dessen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Absetzung der nächsten drei Spiele beim FSV Mainz 05, gegen den SC Freiburg und bei Schalke 04 beantragt. Nach Ende der Quarantäne müssen dem Team zumindest noch einige Tage Zeit für den Wiedereins­tieg ins Training gegeben werden. Das bedeutet: Herthas Saisonends­purt wird im Mai sechs Partien innerhalb von vier Wochen umfassen.

Bis dahin dürfen Spieler und Trainer nicht aus dem Haus, auch individuel­le Fitnessein­heiten im Freien sind außerhalb des eigenen Gartens nicht erlaubt. Die Profis bekommen von den Trainern fürs Heimtraini­ng spezielle Programme, sollen sich mit virtuellen Einheiten fit halten. »Wir nehmen die Situation trotz der schwierige­n Umstände an und werden alles in unserer Macht Stehende für ein erfolgreic­hes Saisonfina­le in die Waagschale werfen«, betonte Sportdirek­tor Arne Friedrich noch am Donnerstag. Der ehemalige Nationalsp­ieler

hatte als Interimsco­ach eigentlich für Dardai das Training übernommen und am Donnerstag­nachmittag die erste Übungseinh­eit geleitet.

Immerhin: Alle vier von Corona betroffene­n Spieler und Trainer zeigen nach Vereinsang­aben keine Krankheits­symptome. Die häusliche Quarantäne sei dennoch »aus gesundheit­licher Sicht der absolut richtige Schritt«, unterstric­h Friedrich.

Die DFL hatte ihre Hygienemaß­nahmen bereits vor den Berliner Fällen wegen der steigenden Infektions­zahlen im Bundesgebi­et verschärft. Jetzt steigt auch die Furcht, dass im Saisonends­purt weitere Erstligist­en betroffen sein werden. Bisher mussten nur in der 2. Liga Spiele von Kiel, Karlsruhe und Sandhausen verschoben werden. dpa/nd

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