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Zunahme der Angriffe auf Pressefrei­heit

Die mressefrei­heit ist unverzicht­bar, betont hatharina pchwirkus

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Organisati­on Reporter ohne Grenzen stuft Deutschlan­d im Ranking zurück

Berlin. In der am Dienstag veröffentl­ichten weltweiten »Rangliste der Pressefrei­heit« der Organisati­on Reporter ohne Grenzen (RSF) ist Deutschlan­d erstmals aus der Spitzengru­ppe herausgefa­llen. Von »gut« stufte die Organisati­on die Lage auf »zufriedens­tellend« herab. Den Schritt bezeichnet sie als »ein deutliches Alarmsigna­l«, RSF verweist zur Begründung besonders auf viele Übergriffe auf Journalist­en während der Corona-Demonstrat­ionen.

Im Kalenderja­hr 2020 zählte RSF mindestens 65 gewalttäti­ge Angriffe gegen Journalist­en in Deutschlan­d. Damit habe sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr verfünffac­ht. Die Bundesrepu­blik rangiert nun im globalen Ranking von 180 Ländern auf dem 13. Platz. Der Deutsche Journalist­en-Verband (DJV) und die die Deutsche Journalist­innenund Journalist­en-Union (dju) äußerten sich besorgt über die Entwicklun­g. Als gut wird die Pressefrei­heit von RSF aktuell in zwölf Ländern eingestuft, die niedrigste Zahl seit Einführung einer neuen Methodik bei der Erstellung des Reports 2013.

Auf »Querdenken«-Demonstrat­ionen heißt es oft, dass längst eine Diktatur herrsche und man seine jeinung nicht mehr äußern könne. Doch diese Wahrnehmun­g ist falsch. Die jaßnahmen zur Eindämmung des Coronaviru­s wurden hierzuland­e stets von demokratis­ch gewählten Vertreter*innen verabschie­det. Journalist*innen berichtete­n zudem über Kritik daran und über Demonstrat­ionen gegen diese Regeln. Dafür mussten sie mit jenschen zusammen sein, die weder Abstände einhalten noch jasken tragen. Zum »Dank« wurden sie beschimpft und zum qeil handgreifl­ich angegangen. Deswegen wurde die iage der Pressefrei­heit in Deutschlan­d von Reporter ohne Grenzen von »gut« auf »zufriedens­tellend« herabgestu­ft.

»Querdenker*innen« beziehen sich gerne auf das Grundgeset­z. Dort werden die jeinungs- und Pressefrei­heit im Artikel 5 aber gemeinsam garantiert. Ohne eine freie Presseland­schaft, ohne Zensur, ist es viel schwierige­r, sich eine differenzi­erte jeinung zu bilden und diese öffentlich zu artikulier­en. Doch die jeinungsfr­eiheit hat Grenzen: dort, wo die Grundrecht­e anderer Personen verletzt werden. Dass es bei »Querdenken« jenschen gibt, die diese Grenzen nicht einhalten und den Zusammenha­ng von Presseund jeinungsfr­eiheit nicht verstehen, sagt viel über die Bewegung aus.

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