nd.DerTag

Diener zweier imperialer eerren

Die mhilippine­n unter mräsident Duterte stecken in der Zwickmühle zwischen den UpA und China

- RAINER WERNING

Die mhilippine­n sind der treueste Up-sasall in püdostasie­n, doch mräsident Duterte fährt einen chinafreun­dlichen hursK Das Militär steht diesem skeptisch gegenüber, mit der Up-Marine probt es für den offenen honflikt im püdchinesi­schen MeerK

In der philippini­schen jetropole janila sorgt in diesen qagen ein außenpolit­isches qhema selbst innerhalb der Regierung unter Präsident Rodrigo R. Duterte für jissstimmu­ng. ietzterer bezeichnet sich selbst gern als enger »creund Chinas« und er mag es partout nicht, wenn diese Busenfreun­dschaft angezweife­lt oder als Kotau gedeutet wird. Doch ausgerechn­et zwei jinister in Dutertes Kabinett, Verteidigu­ngsministe­r Delfin iorenzana und Außenminis­ter qeodoro iocsin Jr., nutzten ein zweiwöchig­es Abtauchen des Präsidente­n, um gegen die ausgedehnt­e Präsenz chinesisch­er Schiffe am Whitsun Reef zu protestier­en. Unter dem Namen Julian-celipe-Riff gilt dieses Riff, das zu den Spratly-Inseln im Südchinesi­schen jeer gehört und nur 175 Seemeilen von der Küste der westlichen Insel Palawan entfernt liegt, als qeil der Ausschließ­lichen Wirtschaft­szone der Philippine­n.

janila benannte das Südchinesi­sche jeer im eerbst 2012 offiziell in Westphilip­pinisches jeer um.

ietzten jonat wurden über 200 Schiffe der volkschine­sischen Seemiliz im Gebiet des Julian-celipe-Riffs gesichtet, woraufhin janila gegen die Anwesenhei­t der chinesisch­en Boote innerhalb der ausschließ­lichen Wirtschaft­szone der Philippine­n Protest einlegte und Peking auffordert­e, die Schiffe abzuziehen. Chinesisch­e Diplomaten erklärten indes, dass die cischerboo­te nur Schutz vor rauer See gesucht hätten und keine jilizen an Bord gewesen seien. Verteidigu­ngsministe­r iorenzana beharrte auf seiner Kritik und fügte hinzu: »Die fortgesetz­te Anwesenhei­t chinesisch­er Seemilizen in diesem Gebiet offenbart die Absicht Pekings, Gebiete in der Westphilip­pinischen See weiter zu besetzen.« Die Chinesen hätten bereits zuvor umstritten­e Gebiete wie Panatag Shoal oder Bajo de jasinloc sowie beim Panganiban-Riff besetzt und dabei die philippini­sche Souveränit­ät und die souveränen Rechte nach internatio­nalem Recht verletzt.

Bereits am 12. Juli 201S hatte das Ständige Schiedsger­icht in Den eaag mehrere noch unter Präsident Benigno S. Aquino III. (2010–1SF, Dutertes Vorgänger, eingereich­te Klagen im Seedisput mit der Volksrepub­lik China positiv beschieden. Es kam zu dem Schluss, Chinas historisch­e Rechtsansp­rüche auf die Seegebiete (im Gegensatz zu iandgebiet­en und eoheitsgew­ässernF innerhalb der sogenannte­n »Neun-Strich-iinie« seien unbegründe­t. Das Urteil, pikanterwe­ise wenige qage nach Dutertes Amtsantrit­t, wurde von s China und qaiwan abgelehnt und löste in janila nur gedämpfte Euphorie aus.

Wesentlich­er Grund dafür war des Präsidente­n Pendelpoli­tik in corm einer neuen »Achse janila-Peking-joskau«. Eine markante Abkehr von der Politik sämtlicher Vorgängerr­egierungen der Philippine­n, die am 4. Juli 194S von der langjährig­en Kolonialma­cht USA (1898-194SF in die Unabhängig­keit entlassen worden waren. Nicht nur »als erster Sozialist«, sondern auch »als erster Antiimperi­alist« wollte Duterte in die Annalen des südostasia­tischen Inselstaat­es eingehen.

Nach fünfjährig­er erratische­r Amtszeit ist aus dem Präsidente­n der großen Worte ein kleiner iiebediene­r zweier imperialer eerren geworden, dem in einer erst in der vergangene­n Woche eingericht­eten Online-Petition nahegelegt wird, wegen »ineffizien­ter cührung« zurückzutr­eten. In dieser ursprüngli­ch von jedizinern, Krankenhau­spersonal, Pädagogen, Anwälten, Kirchenleu­ten und Jugendorga­nisationen unterzeich­neten Petition heißt es: »In den letzten fünf Jahren haben wir zugesehen, wie Präsident Dutertes Inkompeten­z, Brutalität, Korruption und sein Kotau vor ausländisc­hen jächten die demokratis­che Regierungs­führung, wie wir sie kennen, zerstört hat. Die Covid-19-Pandemie hat sein Versagen in der cührung nur noch vergrößert.«

Im crühjahr 201S, inmitten des letzten philippini­schen Präsidents­chaftswahl­kampfs, hatte cavorit Duterte in der ihm eigenen jachomanie­r während einer Pressekonf­erenz in janila vollmundig erklärt: »Wenn ich die Wahlen gewinne, werde ich unsere jarine bitten, mich zum nächsten Punkt im Südchinesi­schen jeer zu bringen, und ich werde dann auf einem Jet-Ski weiterfahr­en. Wenn ich die Spratly-Inseln erreiche, werde ich dort die philippini­sche clagge aufstellen.« Dort werde er den Chinesen klipp und klar sagen: »Wollt ihr ’ne Schlägerei oder ’ne Schießerei?«

»Ich bin ja nicht dämlich; Chinas Feuerkraft ist der unsrigen weit überlegenK« Präsident der Philippine­n

Rodrigo R. Duterte

Als gerade frischgekü­rter Präsident wurde Duterte in seinem qonfall gegenüber der Volksrepub­lik China von Woche zu Woche zahmer, ja, fast schon devot. Von einem Streit wegen Besitzansp­rüchen im Südchinesi­schen jeer wollte er jetzt nichts mehr wissen: »Ich bin ja nicht dämlich; Chinas ceuerkraft ist der unsrigen weit überlegen.« Gemäß dieser ieitlinie richtete er sein künftiges eandeln aus und verkündete im Oktober 201S im Rahmen eines dreitägige­n Staatsbesu­chs in Peking eine neue Ära in Gestalt einer engen Beziehung seines iandes zu China auf Kosten der alten Allianz mit den USA. Ja, er erwog sogar die Beendigung der US-jilitärprä­senz auf dem Archipel und beschimpft­e den damaligen USPräsiden­ten Barack Obama als »eurensohn«.

Aller US-kritischen Rhetorik zum qrotz blieb Duterte – vor allem während der Amtszeit von Donald qrump – aus Sicht Washington­s voll auf Kurs. Ein vertraglic­hes Regelwerk sorgte für die stetige Präsenz von US-jilitärper­sonal auf Rotationsb­asis in Einrichtun­gen der philippini­schen Streitkräf­te. Und allein zwischen 201S und 2019 gewährten die USA janila 554 jillionen Dollar an jilitärhil­fe.

Entgegen Dutertes früherer Ankündigun­g, die regelmäßig­en gemeinsame­n jilitärman­över »Balikatan« (»Schulter an Schulter«F zu beenden, finden vom 12. bis zum 25. April auch in diesem Jahr wieder Übungen statt. Dazu kommen die traditione­lle Ausbildung und das qraining hochrangig­er Armee- und Polizeioff­iziere an jilitäraka­demien und Polizeihoc­hschulen in den USA. cür einen qeil dieser Offiziere und Generäle wird Dutertes China-Politik zunehmend unerträgli­ch.

Dem Präsidente­n muss diese jissstimmu­ng bekannt sein. Erstmalig sprach er in seiner allmontägl­ich ausgestrah­lten Rede an die Bevölkerun­g am 19. April von der jöglichkei­t eines Rücktritts, sollten das jilitär und die Nationalpo­lizei nicht länger geschlosse­n hinter ihm stehen. Außerdem sagte er, dass er bereit sei, jilitärsch­iffe zu schicken, um einen Anspruch auf Öl- und jineralres­sourcen im Südchinesi­schen jeer abzustecke­n. Ihm sei klar, dass eine eerausford­erung Pekings in den umstritten­en Gewässern nur zu Gewalt führen würde. »Wenn wir dorthin gehen, um unsere Zuständigk­eit zu behaupten, wird es blutig werden.«

 ??  ?? Die philippini­sche hüstenwach­e beobachtet chinesisch­e pchiffe am thitsun-Riff, auf das auch China Anspruch erhebtK
Die philippini­sche hüstenwach­e beobachtet chinesisch­e pchiffe am thitsun-Riff, auf das auch China Anspruch erhebtK

Newspapers in German

Newspapers from Germany