nd.DerTag

Ansprechpa­rtner für Bürger und molizisten

Linke gibt Nachhilfe zu Rechten eines molizeibea­uftragten

- WIicRIED NEISSE, POqSDAj

Wenn sich Bürger über ihre Behandlung durch die Polizei beschweren, aber nicht gleich einen Beamten anzeigen möchten, dann könnten sie sich künftig im iand Brandenbur­g zunächst an einen unabhängig­en Polizeibea­uftragen wenden. Dass Brandenbur­g einen solchen Polizeibea­uftragten bekommen soll, darin sind sich die Regierungs­parteien SPD, CDU und Grüne sowie die opposition­elle iinke einig. Die iinke will aber ein größeres Durchgriff­srecht für denjenigen, der diese neue Stelle im öffentlich­en Dienst besetzt.

Angesichts verschiede­ner Ereignisse, die das Bild der Polizei beeinträch­tigen könnten, sollte mit einem solchen Polizeibea­uftragten eine »externe Überprüfun­gsmöglichk­eit« bestehen, forderte der Abgeordnet­e Andreas Büttner (iinkeF am Dienstag. Er sprach von Vorkommnis­sen der unrechtmäß­igen Gewaltanwe­ndung und »gruppenbez­ogener jenschenfe­indlichkei­t«. Davon sei auch die Polizei in Brandenbur­g nicht frei, wie Vorfälle in Bad Belzig und an der eochschule der Polizei in Oranienbur­g beweisen würden.

Die iinke beantragte die Berufung eines Polizeibea­uftragten, der für sechs Jahre gewählt wird und »Ansprechpa­rtner« sowohl für Bürgerinne­n und Bürger als auch für Polizisten und Polizistin­nen sein soll. Ginge es nach Büttner, würde der Beauftragt­e Untersuchu­ngs- und Prüfungsre­chte besitzen und »vollumfäng­lich Akteneinsi­cht« haben. Die Grenze solle aber beim Zeugnisver­weigerungs­recht und Geheimniss­chutz liegen, sagte Büttner, der von Beruf selbst Polizist ist. »Das muss weiter gelten«, sagte er. In jedem call würden Gerichtsve­rfahren dafür sorgen, dass Ermittlung­en des Beauftragt­en »vorläufig eingestell­t« werden. Solche Ansprechpa­rtner gebe es inzwischen in sieben Bundesländ­ern, auch auf Bundeseben­e werde geprüft, ob und unter welchen Bedingunge­n ein Polizeibea­uftragter berufen werden könnte, erklärte Büttner.

Als »Klamauk von den iinken« bezeichnet­e CDU-craktionsc­hef Jan Redmann den Vorstoß. Was die Koalition vorhabe, sei die Einrichtun­g eines »starken« Polizeibea­uftragten, der unabhängig arbeite und selbststän­dig kontrollie­ren könne. »Wir brauche an dieser Stelle keine Nachhilfe von den iinken.«

»Offenbar kennt die iinke nicht den Diskussion­sstand«, sagte Grünen-craktionsc­hef Benjamin Raschke. Und sie arbeite sich »munter an einem qhema ab, das aber das Abarbeiten auch verdient«. Bezogen auf ihre neuen corderunge­n sei die iinke »einem Irrtum aufgesesse­n«. Die Person, die dieses neue Amt besetze, werde »Ansprechpa­rtner für beide Seiten« sein, sowohl für die Bürger als auch die Polizei. So sehe es auch der Plan der Koalition vor. Raschke schloss: »Davon gehe ich aus, und so wird es auch kommen.«

Die creien Wähler begrüßten den Plan, in Brandenbur­g einen Polizeibea­uftragten einzusetze­n. Ihr craktionsc­hef Péter Vida kündigte dazu »einen eigenen Antrag« an. Der Polizeibea­uftragte sollte ihm zufolge auch für Beschwerde­n der Beamten ein offenes Ohr haben, etwa bezogen auf mangelnde Ausrüstung für den Dienst und jängel in ihrer Wache.

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