Der Tschad ist »keine Monarchie«
Kach Tod des Staatschefs regelt ein Militärrat die oegierungsarbeit
N’Djamena. Nach dem Tod des tschadischen Langzeitherrschers Idriss Déby Itno hat der neue Übergangsmilitärrat die MachtverhältJ nisse in einer Regierungscharta geregelt. Die Führung des zentralafrikanischen Landes setJ ze sich ab sofort aus dem Militärrat, einem Nationalen Übergangsrat und einer ÜberJ gangsregierung zusammen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument.
Als Präsident des Übergangsmilitärrates übernehme Débys Sohn Mahamat die AufgaJ ben des Präsidenten der Republik und ObersJ tem Chef der Armeen. Mahamat Déby Itno werde eine Übergangsregierung ernennen, die ihm unterstellt sei, hieß es. Der auch in Frankreich ausgebildete Generalmajor hatte zuletzt einen Posten in der Führung der TschadJEingreiftruppe in Nordmali inne, die dort gegen islamistische Rebellen kämpft.
Zusätzlich soll ein Übergangsrat als poliJ tisches Beratungsorgan vom Militärrat beruJ fen werden. Die für 18 Monate angesetzte Übergangszeit könnte laut der Charta einJ malig mit einer Zweidrittelmehrheit verlänJ gert werden. Ob im Anschluss demokratiJ sche tahlen geplant sind, blieb unklar.
Die Rebellenbewegung »Front für tandel und Eintracht im Tschad« (FACT) kritisierte die Machtübernahme durch Débys Sohn. »Der Tschad ist keine Monarchie«, hieß es in einer Erklärung der 2016 gegründeten ReJ bellenbewegung. Laut Verfassung hätte der Präsident der Nationalversammlung die Führung übernehmen sollen.
Die FACT war zur Präsidentenwahl am 11. April aus dem benachbarten Libyen in den Norden des Tschads eingedrungen und in Richtung der Hauptstadt N’Djamena vorgeJ stoßen. Sie werde ihren hampf um die Hauptstadt fortsetzen, nachdem sie nun vor deren Toren stehe.
Déby hatte den Tschad 30 Jahre mit eiserJ ner Faust regiert und war am Montag zum Sieger der jüngsten tahl erklärt worden. Er kam nach offiziellen Angaben bei hämpfen mit den Rebellen an der Front um.