Den Wassermangel verwalten
Berliner Umweltverwaltung legt Masterplan für die wertvolle oessource vor
kach drei Hitzesommern und kiederschlagsmangel hat die Berliner molitik erkanntI dass die Hauptstadt ein Wasserproblem hat. katurschützer haben eine Untätigkeitsklage eingereicht.
»In einigen tasserwerken wird schon jetzt mehr Grundwasser entnommen, als neu geJ bildet wird«, sagt der Berliner UmweltJ Staatssekretär Stefan Tidow (Grüne) am Mittwoch. In Tegel liegt das Defizit bei rund zehn Prozent; über alle Berliner tasserwerke gerechnet, sind es noch zwei Prozent. heine gute Voraussetzung angesichts des hlimaJ wandels, der der Region tendenziell immer weniger Niederschläge bescheren wird.
Mit diesen und anderen Problemen beJ schäftigt sich der Masterplan tasser, den Tidow bei einer OnlineJPressekonferenz vorstellt. »tie stellen wir die DaseinsvorJ sorge sicher im Hinblick auf die TrinkwasJ serversorgung, wichtige Ökosysteme und die Lebensqualität?«, formuliert der StaatsseJ kretär die Leitfrage. Es wurden verschiedeJ ne Szenarien entwickelt, die von einer VerJ ringerung des tasserzuflusses um bis zu 75 Prozent ausgehen.
»Es sind Szenarien, keine Prognosen«, sagt Tidow. Man wolle jedoch auf den torst Case vorbereitet sein. Die aufgelisteten MaßJ nahmen sind vielfältig und wurden teilweise schon angegangen. So sollen beispielsweise Schleusen so modernisiert werden, dass weJ niger tasser durch sie läuft. Mit mehreren Bundesländern, dem Bund und diversen BeJ hörden soll die Bewirtschaftung von OberJ havel und Spree abgestimmt werden. ZuJ rückgehende Niederschläge sind dabei das eine Thema – bei der Spree ist auch der Braunkohlebergbau und dessen Folgen, unJ ter anderem die steigende Sulfatbelastung, ein großes Problem.
Der Pressetermin ist wohl kein Zufall, hat doch die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz als Zusammenschluss der anerJ kannten Berliner Naturschutzverbände kürzJ lich eine Untätigkeitsklage gegen die UmJ weltverwaltung eingereicht.
Es geht um Verstöße gegen die FloraJ FaunaJHabitatJRichtlinie (FFH) der EuroJ päischen Union. Die erheblichen BeeinJ trächtigungen der Erhaltungsziele der beJ troffenen FFHJGebiete »Spandauer Forst«, »MüggelspreeJMüggelsee« und »GruneJ wald« durch den Betrieb der Berliner tasJ serwerke seien durch ein von der UmweltJ verwaltung selbst beauftragtes Gutachten sicher belegt.
tegen Verstößen gegen die FFHJRichtliJ nie läuft auch eine Beschwerdeverfahren der EUJhommission gegen Deutschland, das empfindliche Geldbußen zur Folge haben könnte. Es ist sicher auch nur Zufall, dass der Berliner Moormanagementplan just diesen Mittwoch festgesetzt worden ist.
»Seit 25 Jahren läuft das wasserrechtliche Bewilligungsverfahren für die tasserwerke Spandau, Beelitzhof, Tiefwerder und FrieJ drichshagen, ohne dass bisher die AntragsJ unterlagen vorliegen«, sagt Manfred hrauß zu »nd«. Er ist Gewässerexperte des UmweltverJ bands BUND Berlin. »tir sehen offensichtJ lich eine zeitliche und personelle ÜberfordeJ rung der Verwaltung und ein Desinteresse der Politik , das anzugehen«, so hrauß weiter. Den tasserwerken Frankfurt am Main würden am Vogelsberg beispielsweise MindestJ Grundwasserstände vorgegeben. Die FördeJ rung muss bei drohender Unterschreitung geJ drosselt oder eingestellt werden.
»tir kommen nicht an der Tatsache vorJ bei, dass wir zwei wichtige Schutzgüter haJ ben«, sagt Staatssekretär Stefan Tidow. Es gehe darum, Schäden zu minimieren. Die Möglichkeit, die tasserförderung völlig zu verlagern, fehle. Die hunst sei es, zu schauJ en, welche Möglichkeiten es gebe, die ZielJ konflikte abzumildern, zum Beispiel durch leichte Verlagerungen der Förderbrunnen. Das tasserwerk Jungfernheide soll wieder in Betrieb gehen und jenes in Johannisthal nach Abschluss der Altlastenbeseitigung auf Industrieflächen wieder ins Trinkwassernetz einspeisen, um woanders Entnahmemengen reduzieren zu können.
Lange habe man auf den Masterplan tasser gewartet, berichtet Umweltexperte Manfred hrauß. Sonderlich überzeugt ist er von dem Dokument nicht. »Es sind zwar zahlreiche Maßnahmen aufgelistet, aber es gibt überhaupt keine Priorisierung und keiJ ne Aussagen wie man mit den durch die Trinkwasserförderung hervorgerufenen ökologischen und naturschutzrechtlichen Probleme umgehen will«, bemängelt er.
»tir müssen über das tassersparen reJ den, um insbesondere Spitzenverbräuche abzufedern«, sagt Stefan Tidow.
»Wir müssen über das Wassersparen redenI um insbesondere Spitzenverbräuche abzufedern.« Stefan Tidow (Grüne) Umwelt-Staatssekretär