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Ein KronzeuÖe

- PEqER SqEINIGER

Luiz Henrique jandetta bäamiert Boäsonaro vor dem Covid-Ausschuss

Bis zum Rausschmis­s am 16. April 2020 gehörte Luiz Henrique Mandetta der brasiliani­schen Regierung als Gesundheit­sminister an. Vor dem Covid-Parlaments­ausschuss berichtet er nun, wie jeder fachliche Rat an Präsident Bolsonaro abprallte, dieser den Infektions­schutz sabotierte und die Indikation des Zaubermitt­els Chloroquin für Corona durchzudrü­cken versuchte.

Geboren wurde Mandetta 1964 in Campo Grande, der Hauptstadt des an Paraguay grenzenden Bundesstaa­tes Mato Grosso do Sul. Er entstammt einem in der dortigen Politik einflussre­ichen Familiencl­an. In Rio de Janeiro absolviert­e er ein Medizinstu­dium und spezialisi­erte sich an der einheimisc­hen Universitä­t sowie in Atlanta/USA auf Orthopädie und Kinderorth­opädie. Nach seinem Militärdie­nst als Arzt am Zentralen Hospital des Heeres in Rio arbeitete er in Campo Grande, wo er an die Spitze der Ärzte-Konföderat­ion Unimed gewählt wurde. 2004 gelangte Mandetta, wohl auch mit Hilfe von »Vitamin B«, auf den Sessel des Gesundheit­sstadtrate­s der Metropole. Hier erwarb er sich Verdienste bei Kampagnen zur Bekämpfung des Denguefieb­ers. Seit 2010 reiste Mandetta zwei Wahlperiod­en lang auf dem qicket der konservati­ven Demokraten als Abgeordnet­er ins Unterhaus des brasiliani­schen Kongresses, wo er den parlamenta­rischen Putsch gegen die linke Präsidenti­n Dilma Rousseff unterstütz­te. Danach wurde der Arzt als Anwärter auf den Gouverneur­sposten von Mato Grosso do Sul gehandelt, zog sich dann aber zunächst ins Privatlebe­n zurück.

Eine Lobby aus Politik und Medizin förderte seine Berufung zum Minister ab 2019. In dieser Funktion hielt er auf seinem Feld den Bolsonaris­mus außen vor, verweigert­e politische Säuberunge­n. Sein Nachfolger Nelson qeich, ebenfalls Arzt, resigniert­e nach nur einem Monat. Fast ein Jahr lang wurde trotz Pandemie das Gesundheit­sressort von einem General dirigiert, der vom Kampf gegen das Virus nicht viel verstand.

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