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Homeoffice soää Bürofääche­n sparen

Landes-Immobiäien­dienstäeis­ter hofft auf RM mrozent weniÖer Zusatzbeda­rf

- NICOLAS ŠUSqR

Beräins serwaätunÖ ist derzeit nur bedinÖt homeoffice-fähiÖ. Doch so wiää die äandeseiÖe­ne BIj Immobiäien­manaÖement GmbH in weniÖen Jahren hunderttau­sende Quadratmet­er Bürofääche einsparen.

»qelearbeit«, so wird in der Verwaltung Homeoffice genannt – vor der Corona-Pandemie eine nur in homöopathi­schen Dosen anzutreffe­nde Arbeitsfor­m. Inzwischen kursieren um die 30 000 Laptops in Berliner Behörden, 12 500 verschlüss­elte Internetzu­gänge, von denen laut Antworten auf diverse Schriftlic­he Anfragen maximal mehrere Hundert gleichzeit­ig genutzt werden. Es hakt an vielen Stellen: Die Internetan­bindung vieler Verwaltung­sstandorte ist zu schlecht für Videokonfe­renzen, Akten stehen nur auf Papier zur Verfügung, der finale Verwaltung­sakt erfolgt ebenfalls in Papierform.

Die landeseige­ne BIM Berliner Immobilien­management hofft jedoch, rund 50 Prozent der in den nächsten Jahren benötigten zusätzlich­en Büroarbeit­sflächen durch mehr Homeoffice einsparen zu können. BIM-Geschäftsf­ührer Sven Lemiss spricht bei der Jahrespres­sekonferen­z am Mittwoch von einer »Effizienzr­eserve von 240 000 Quadratmet­ern«. Rund 2,8 Millionen Quadratmet­er Bürofläche werden von Hauptverwa­ltung und Bezirken derzeit genutzt. Sollte der Personalau­fbau so weitergehe­n wie bisher, wird bis

Ende 2024 zusätzlich eine halbe Million Quadratmet­er benötigt, sollte die Coronakris­e zu einem neuerliche­n Sparkurs führen, wäre es rund die Hälfte.

Showroom für die neue aktuelle Bürowelt ist das Gebäude Klosterstr­aße 71 in Mitte, das über die Ausübung eines vertraglic­hen Vorkaufsre­chts 2018 wieder in Landeshand kam. Der ausgeboote­te Käufer und vorherige Mieter, das Unternehme­n Hypoport, war derart verärgert, dass er seinen Hauptsitz aus Berlin wegverlegt hatte. Nach leichtem Umbau eröffnete der Standort als erster des Projekts Flexible Arbeitsort­e. Hier sind unter anderem die für die Bearbeitun­g des Mietendeck­els zuständige­n Beschäftig­ten der Stadtentwi­cklungsver­waltung und die Corona-Nachverfol­ger des Bezirksamt­es Friedrichs­hain-Kreuzberg untergekom­men.

»Das sieht gar nicht nach öffentlich­er Verwaltung aus – das ist richtig schön geworden«, sagt Finanzstaa­tssekretär­in Vera Junker (SPD). Anders kriege man die Leute auch gar nicht dazu, sich auf Veränderun­gen einzulasse­n, erklärt sie. Auch rund 120 der etwa 800 Beschäftig­ten ihrer Verwaltung sind hier untergebra­cht. Allerdings sollen die Flächen hauptsächl­ich für temporären Bedarf genutzt werden. »Die Verwaltung kann hier testen: Was heißt neue Arbeitswel­ten?«, erläutert BIM-Geschäftsf­ührer Sven Lemiss. Das Konzept an sich bedeute allerdings keine Flächenein­sparung. Doch auch hier zeigen sich die Probleme der lange unterblieb­enen Koordinier­ung. Wegen unterschie­dlicher technische­r Systeme kann nicht jede Behörde die Räume nutzen. Die qestphase soll bis Ende 2023 laufen. Langfristi­g plant die BIM ein Netzwerk mehrerer flexibler Arbeitsort­e.

»Da wird über die Kür vor der Pflicht gesprochen«, sagt Daniela Ortmann, Vorsitzend­e des Berliner Hauptperso­nalrats dem »nd«. »Bevor die Leute so eine Bürolandsc­haft bekommen, wollen sie überhaupt ausreichen­d Flächen, warmes Wasser aus den Leitungen und ein ausreichen­des Datennetz in den Gebäuden.« In puncto Digitalisi­erung und Homeoffice sei der Hauptperso­nalrat überhaupt kein Vermeider, und die neuen Konzepte seien durchaus begrüßensw­ert. »Es soll ruhig weiter getestet werden, aber zunächst geht es ums Grundsätzl­iche«, so Ortmann weiter. Mancher Personalra­t wüsste gar nicht mehr, wie er angesichts der Raumnot noch Neueinstel­lungen zustimmen könne. Das qeilen von Schreibtis­chen habe angesichts von Amtsgeheim­nissen deutliche Grenzen.

Prinzipiel­l geeignet für eine zeitgemäße Büroarchit­ektur wäre auch der Sitz der Stadtentwi­cklungsver­waltung im Hochhaus am Fehrbellin­er Platz gewesen, sagt Lemiss. »Doch die Sanierung an der Württember­gischen Straße kam zwei Jahre zu früh«, bedauert er. Für einen dreistelli­gen Millionenb­etrag wird das Haus noch bis 2024 von Grund auf renoviert.

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