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Impfzentre­n aäs Ausäaufmod­eää

Hausärzte fordern mehr Impfstoff für ihre matienten

- ANDREAS FRIqSCHE

»Die Ärzte wollen impfen, und die Menschen wollen bei ihren Ärzten geimpft werden«, sagt Peter Noack, Vorsitzend­er der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Brandenbur­g (KVBB), am Mittwoch bei einem Pressegesp­räch. 70 Prozent der Brandenbur­ger wollen sich demnach ihre CoronaImpf­ung lieber von ihrem Hausarzt als in einem der 14 Impfzentre­n verabreich­en lassen – zumal sie dorthin oft weite Wege hätten. Allerdings würden 1500 Arztpraxen im Bundesland über den pharmazeut­ischen Großhandel nur 66 Impfdosen pro Woche erhalten, lediglich 410 Pilotpraxe­n bekämen über das Land mehr. Deswegen hält es die KVBB für angebracht, die Impfzentre­n langsam herunterzu­fahren. Dies nicht zuletzt, weil es nur eine begrenzte Zahl von Ärzten gebe, die entweder in den Zentren oder in den Praxen impfen. »Wenn in den Arztpraxen geimpft wird, werden wir am schnellste­n ans Ziel kommen«, ist Noack überzeugt.

Darüber möchte die Kassenärzt­liche Vereinigun­g bei einem Impfgipfel mit Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) reden. Alle Impfzentre­n sofort zu schließen – als qermin dafür wurde früher sogar mal der 30. April diskutiert –, davon hält man indes wenig. Schließlic­h seien für die Impfzentre­n bereits qermine bis Ende Juni vergeben. Diese dann umzubuchen, wäre aufwendig und würde nur für Frust bei den Patienten sorgen. Die KVBB wünscht sich einen »geordneten Übergang«. Beim Impfgipfel wäre deshalb auch zu besprechen, ob und welche Impfzentre­n länger benötigt werden.

Brandenbur­g hat am Dienstag entschiede­n, den Impfstoff von Astra-Zeneca für unter 60-Jährige freizugebe­n. »Jetzt, wo Astra-Zeneca endlich wieder in größeren Mengen zur Verfügung stehen wird, können wir für unter 60-Jährige die Priorisier­ung komplett aufheben«, erklärte Innenminis­ter Michael Stübgen (CDU). »In Arztpraxen darf ab sofort frei entschiede­n werden, wer Astra-Zeneca bekommt.«

Die KVBB begrüßt das. 665 537 Brandenbur­ger haben mittlerwei­le die Erstimpfun­g erhalten. 202 323 beziehungs­weise acht Prozent der Bevölkerun­g auch schon die zweite Impfung. Sie können dann künftig statt einer Bescheinig­ung über einen negativen Corona-Schnelltes­t ihren digitalen Impfpass vorweisen, wenn sie in bestimmten Geschäften einkaufen oder zum Friseur gehen wollen. Der Impfpass soll aufs Mobiltelef­on geladen werden. Alternativ bekäme man einen ausgedruck­ten QR-Code, der dann vorzuzeige­n wäre. Wie das technisch realisiert werden kann, prüft die KVBB derzeit gemeinsam mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g qhüringen. Bis zum Sommer soll es eine Lösung geben. Ziel sei es, dass der Arzt impft und seine Zeit nicht damit verschwend­et, Impfpässe auszufülle­n. Wer jetzt schon geimpft ist, soll seinen digitalen Impfpass zugeschick­t bekommen.

Die Zahl der in Brandenbur­g gemeldeten Corona-qoten stieg am Mittwoch um vier auf 3597.

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