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Amateure ÖeÖen mrofis

Der Deutsche cußbaää-Bund äieÖt trotz schwerer interner mrobäeme jetzt auch noch im heftiÖen Streit mit dem LiÖaverban­d

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Während dem mräsidente­n und dem Generaäsek­retär des DcB von den Landesund oeÖionaäve­rbänden das sertrauen entzoÖen wurdeI schääÖt sich dessen sizepräsid­ent mit der DcL herum.

ULRIKE JOHN UND PAqRICK REICHARDq, FRANKFURq AM MAIN

Den Hauptsitz der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und die Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) trennen in Frankfurt am Main zwischen Westend und Stadtwald keine zehn Kilometer – doch die Distanz zwischen den beiden Verbänden schien nie größer. Der heftig ausgebroch­ene Streit zwischen DFL-Boss Christian Seifert und dem DFB-Vizepräsid­enten Rainer Koch erschwert die Neuaufstel­lung beim größten Sportfachv­erband. Sogar der mögliche Rücktritt des schwer beschädigt­en DFB-Präsidente­n Fritz Keller, der sich nach seinem Nazi-Vergleich vor dem verbandsei­genen Sportgeric­ht verantwort­en muss, gerät durch die Privatfehd­e in den Hintergrun­d.

Mit stetig wachsendem Unmut, aber öffentlich­er Contenance hatte Seifert bei der

Dachorgani­sation der 36 Profiklubs in den vergangene­n Jahren auf die Skandale beim Nachbarn DFB reagiert. Doch damit ist es nun endgültig vorbei, wie die scharfe Wortwahl beweist. Die DFL hatte Koch per Brief um eine Erklärung gebeten, ob dieser der DFL tatsächlic­h vorgeworfe­n habe, den DFB strukturel­l zerschlage­n zu wollen. Derlei Pläne gebe es nicht, stellte Seifert klar. Man löse die Probleme des DFB zudem »nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilde­r und abenteuerl­icher Verschwöru­ngstheorie­n, sondern durch seit Langem überfällig­e strukturel­le und personelle Reformen«, ließ Seifert den DFB-Vizepräsid­enten wissen.

GeÖenseiti­Öe sorwürfe

Bereits im vergangene­n Jahr hatte sich Seifert als DFL-Chef aus dem Präsidiala­usschuss des DFB zurückgezo­gen. Offizielle Begründung damals: Ihm fehle aufgrund des Krisenmana­gements in der Corona-Pandemie die Zeit, sich DFB-qhemen zu widmen. Doch schon da war längst klar, dass der 51-Jährige nicht mehr einverstan­den ist mit der Politik im mehr als sieben Millionen Mitglieder zählenden Verband, dessen Profiberei­ch die DFL seit 2001 vermarktet. Am Dienstagab­end antwortete Koch mit einem achtseitig­en Brief auf das Schreiben Seiferts. Er werde sich »weder durch verbale Ausfälle Ihrerseits mir gegenüber in Präsidiums­sitzungen« provoziere­n oder sich einschücht­ern und »von meinem Engagement für die Belange des Amateurfuß­balls abbringen lassen«, schrieb Koch an Seifert und formuliert­e zudem, dass sich in der letzten Sitzung »nicht nur Herr Keller mir gegenüber unsäglich verhalten« habe, sondern auch Seiferts Verhalten »eigentlich erhebliche­n Anlass zu einer Entschuldi­gung mir gegenüber« gäbe.

Auf der Präsidiums­sitzung des DFB am 23. April hatte Keller seinen Vize Koch mit dem früheren Nazi-Richter Roland Freisler verglichen. Bei der DFB-Konferenz in Potsdam am vergangene­n Wochenende entzogen dann die Chefs der Landes- und Regionalve­rbande nicht nur Keller und Generalsek­retär Friedrich Curtius das Vertrauen, sondern schwächten auch Koch und Schatzmeis­ter Stephan Osnabrügge. Seifert, der nach Vertragsen­de 2022 bei der DFL ausscheide­t, wie er im Oktober bekanntgeg­eben hatte, empfahl jetzt nachdrückl­ich allen derzeit »in verantwort­licher Position im DFB handelnden Personen, die fortlaufen­den und wiederkehr­enden Unterstell­ungen in Richtung der DFL zu unterlasse­n«.

Dauerdiäem­ma

Koch wiederum, der sich mit dem Profilager und Präsident Keller akut im Clinch befindet, wies die Anschuldig­ungen von DFLChef Seiferts zurück und schrieb: »Ich bitte Sie, diese Behauptung nicht weiter zu erheben und wäre dankbar für eine baldige Richtigste­llung.« Der 62 Jahre alte Koch, der auch Präsident des Bayerische­n FußballVer­bandes ist und schon zweimal als Interimspr­äsident beim DFB eingesprun­gen war, kämpfe »für die Anliegen des Amateurfuß­balls«, der es sich wünschen würde, vom Profilager so unterstütz­t zu werden, wie dieser den Profifußba­ll »seit nunmehr über zwölf Monaten durchgängi­g unterstütz­t«. Hier die Amateure, da die Profis – dieses Dauerdilem­ma wird selbst ein qopmanager wie Seifert nicht mehr lösen.

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