GEW fordert Festhalten am Wechselunterricht
Angesichts sinkender Sieben-Tage-Inzidenzen warnt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) davor, an den Berliner Schulen zum Regelunterricht zurückzukehren. Die Befürchtung der GEW ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Schließlich verpflichtet das Infektionsschutzgesetz lediglich zu Wechselunterricht ab Inzidenzen über dem Wert 100. Nach fünf Tagen hintereinander unter diesem Wert können die Länder an den Schulen wieder zum regulären Präsenzunterricht übergehen. Genau das befürchtet die Gewerkschaft auch für Berlin und verweist dagegen auf die überdurchschnittlich hohen Inzidenzen unter Schüler*innen. »Die Inzidenzen bei den 5- bis 14-Jährigen liegen in Berlin aktuell bei 228. Bei so hohen Infektionszahlen 30 Schüler*innen in einen Raum zu setzen, würde für die betroffenen Personen ein hohes Risiko bedeuten«, erklärte Berlins GEW-Chef Tom Erdmann am Donnerstag. Hinzu käme, dass viele Lehrkräfte und sozialpädagogischen Fachkräfte »noch gar nicht oder zumindest nicht vollständig geimpft« seien und eine Impfung von Kindern und Jugendlichen noch nicht einmal in greifbarer Nähe sei. Auch deshalb bleibt die GEW bei ihrer Forderung, die Rückkehr in den Regelbetrieb an die Inzidenz von 50 zu koppeln. Die Senatsbildungsverwaltung warnt unteressen vor übertriebener Panikmache. Auf nd-Nachfrage heißt es aus dem Haus von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD): »Eine Rückkehr zum Regelunterricht in den nächsten Wochen steht nicht zur Debatte.« Ob »in den nächsten Wochen« den kompletten Zeitraum bis zum Beginn der Sommerferien am 24. Juni umfasst, lässt die Bildungsverwaltung dabei offen.