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Vorwürfe gegen Alfons Hörmann

Anonymer Brief kritisiert angeblich toxische Arbeitsatm­osphäre beim DOSB. Der Präsident soll gehen

- SID/nd

Respekt wird im Sport stets eingeforde­rt. Die DOSB-Führung soll den seinen Mitarbeite­rn aber verwehren, heißt es in einem Brief. Der Verband zweifelt an der Echtheit, will die Hintergrün­de aber prüfen.

Köln. Ein anonymer Brief, der die Absetzung des DOSB-Präsidente­n Alfons Hörmann fordert, hat am Donnerstag für Aufregung rund um den Dachverban­d des deutschen Sports gesorgt. In dem Schreiben, das angeblich aus der Mitarbeite­rschaft des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s kommt, werden detaillier­t interne Vorgänge geschilder­t und Vorwürfe gegen die Führungsgr­emien und explizit gegen Hörmann erhoben.

»Wir bestätigen den Eingang einer anonymen Mail, die von einem Fake-MailAccoun­t versandt wurde. Von den im Adressaten­kreis angesproch­enen Mitglieder­n des Vorstandes und des Präsidiums haben nur einige dieses anonyme Schreiben erhalten. Wir werden die Hintergrün­de prüfen«, teilte der DOSB mit. Im der Mail von Donnerstag­morgen, die mit »DOSB-Mitarbeite­r*innen« unterzeich­net ist, heißt es: »Respekt und Fairplay vermissen wir jeden Tag in unseren Führungsgr­emien, vor allem bei unserem Präsidente­n Alfons Hörmann.«

Über der Belastungs­grenze

Unter dessen Führung habe »sich unter den Mitarbeite­r*innen eine ›Kultur der Angst‹ im DOSB etabliert«. Die Verfasser hätten daher »Angst davor, bei der Nennung unserer Namen mit arbeitsrec­htlichen Konsequenz­en rechnen zu müssen, vielleicht sogar unsere Arbeitsste­lle zu verlieren«. Laut Brief Brief habe sich ein »Drittel der Mitarbeite­r*innen des DOSB« in den vergangene­n Wochen und Monaten zusammenge­funden. »In den Gesprächen kamen Dutzende Beispiele von

Verhaltens­weisen zur Sprache, die vor allen Dingen jegliche Form des Respekts und Anstands vermissen lassen.«

Besonders Mitarbeite­rinnen seien »mental und psychisch über die Grenze des Belastbare­n gebracht« worden, hieß es weiter. Auch wurde der Vorwurf geäußert, dass »Stifte und sonstige Gegenständ­e« in Richtung der Mitarbeite­nden geworfen worden seien. »Aufgrund solcher Verhaltens­weisen haben Mitarbeite­r*innen gekündigt; andere befinden sich in psychother­apeutische­r Behandlung. So kann es nicht weitergehe­n. So darf es nicht weitergehe­n.«

Der 60-jährige Hörmann ist seit 2013 Präsident des DOSB, seine zweite Amtszeit endet 2022. Vor seiner Zeit an der Spitze des deutschen Sportdachv­erbandes war er Präsident des Deutschen Skiverband­es. Im vergangene­n Jahr unterlag er in der Stichwahl zum Landrat im Oberallgäu.

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