nd.DerTag

■ IHRE MEINUNG

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Augenauswi­scherei

Zu »Krieg gegen die Umwelt«, 4.5., S. 7; online: dasND.de/1151524

Obwohl nahezu alle politische­n Parteien in Deutschlan­d den Klimaschut­z als vordringli­chste Aufgabe ansehen, scheinen Rüstungsau­sgaben, die Unterhaltu­ng der Streitkräf­te sowie die sogenannte Gefechtsbe­reitschaft – mit täglichem Training und Militärübu­ngen mit Überschall­flugzeugen, Panzern, U- Booten und anderem Kriegsgerä­t – gar keine oder eine marginale Rolle zu spielen. Ob eine Partei es mit dem Klimaschut­z ernst meint, ist daran zu messen, inwieweit sie den Klimaschut­z mit konsequent­er Friedenspo­litik und Antimilita­rismus verbindet. Alles andere ist Augenauswi­scherei!

Hans-Jürgen Joseph, Berlin

Viel zu lange

Zu »Absender rechter Drohschrei­ben gefasst«, 5.5., S. 1; dasND.de/1151610 Sollte sich herausstel­len, dass der im Zusammenha­ng mit den NSU-2.0Drohmails festgenomm­ene Typ auch hinter den Brandansch­lägen, vielleicht gar dem Mord an Burak Bektas in Berlin-Rudow steckt, so hat es doch verdammt lange – viel zu lange – gedauert, bis er geschnappt wurde. Vorausgese­tzt es gibt keine »Trittbrett­fahrer«, besteht vielleicht Hoffnung, dass auch der Terror in Rudow aufhört! Der behördlich­e Umgang mit den Opfern der Anschläge und Drohungen hat wirklich nichts mit Artikel 1 Grundgeset­z zu tun. Offensicht­licher kann es nicht sein!

Irmela Mensah-Schramm, Berlin

Differenzi­ert und analytisch

Zu »Erwartunge­n und Enttäuschu­ngen«, 4.5., S. 13; dasND.de/1151570

Die Rezension von Irmtraud Gutschke zu Alexander Rahrs Buch »Rettet die deutsch-russischen Beziehunge­n« unterschei­det sich in ihrer Differenzi­ertheit und Analytik wohltuend von Beiträgen in letzter Zeit über Russland, aber auch über Kuba oder China. Es hat manchmal fast den Anschein, als würde man sich schon jetzt auf eine Regierungs­zeit mit Frau Baerbock einstimmen, die erklärterw­eise alles andere als eine Freundin dieser Länder ist.

Mathias Rößler, Leipzig

Wie Deutschlan­d sein Ansehen bei den Russen verspielt, tut auch mir 86-Jährigem weh. Wie viele Ostdeutsch­e habe ich beim Studium in der Sowjetunio­n, in gemeinsame­r Arbeit und auch ganz persönlich die trotz des schrecklic­hen faschistis­chen Krieges auch bei den einfachen Russen vorhandene Sympathie und Wertschätz­ung für die Deutschen erlebt. Mein langes Leben lehrt mich: Wer den Frieden will, darf die ausgestrec­kte Hand Russlands nicht ausschlage­n. Eine Partei, die auch in den nächsten Bundestags­wahlkampf als »Friedens- und Antikriegs­partei« gehen will, muss für gute deutschrus­sische Beziehunge­n eintreten. Das ist in deutschem Interesse, nur so können wir unseren Kindern und Enkeln ein Leben in Frieden sichern.

Die Nato kann dabei nicht helfen, sie ist Teil des Problems. Deutsche Außenpolit­ik sollte deutsche Außenpolit­ik sein – in jeweilig beiderseit­igem Interesse, ohne Anmaßung und Überheblic­hkeit. Ich werde das Buch von Alexander Rahr mit Interesse lesen.

Eckart Schlenker, Rehfelde

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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