US-Drohnenangriff in Kabul tötete zehn Zivilisten
Washington. Das US-Militär hat eingeräumt, bei einem Drohnenangriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul Ende August Zivilisten statt Extremisten getötet zu haben. Der Luftangriff sei ein »tragischer Fehler« gewesen, sagte General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Freitag vor Journalisten. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass bis zu zehn »Unschuldige«, darunter bis zu sieben Kinder, ums Leben gekommen seien.
Inmitten des Evakuierungseinsatzes wurden Ende August bei einer Terrorattacke vor dem Flughafen von Kabul Dutzende Afghanen und 13 US-Soldaten getötet. Die USA reagierten mit Luftangriffen und nahmen Kämpfer von Isis-K ins Visier. In Kabul griff das US-Militär am 29. August unweit des Flughafens mit einer Drohne ein Auto an. Das US-Militär hatte ursprünglich mitgeteilt, in dem zerstörten Fahrzeug habe sich »eine große Menge Sprengstoff« befunden. Der Sender CNN berichtete, dass der US-Auslandsgeheimdienst CIA kurz dem Angriff davor gewarnt habe, dass sich wahrscheinlich Zivilisten in dem Fahrzeug aufhielten. McKenzie betonte: »Dieser Schlag wurde in dem ernsten Glauben ausgeführt, dass er eine unmittelbare Bedrohung unserer Streitkräfte durch die Evakuierten auf dem Flughafen verhindern würde, aber das war ein Fehler.« McKenzie entschuldigte sich für die dramatische Fehleinschätzung, verteidigte den Angriff aber mit der vermuteten Bedrohung und betonte, es habe sich um einen Selbstverteidigungsschlag gehandelt.