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Im Ruhrgebiet könnte die Nato sich für den Cyberkrieg rüsten. Grüne sind dafür, Kriegsgegn­er beunruhigt

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Der mögliche Umzug einer Nato-Einrichtun­g zur Cyberkrieg­sführung nach Bochum sorgt für Aufregung. Die Stadt verspricht sich eine Stärkung als IT-Standort und hofft auf neue Arbeitsplä­tze. scharf. Statt einen neuen Standort für »vernetzte Kriegsführ­ung, Killerdroh­neneinsätz­e und Cyberangri­ffe zu errichten«, sei es Zeit, die bestehende­n »Kriegsfili­alen«, die LinkePolit­ikerin nennt Uedem und Ramstein, zu schließen. Dem Bochumer Oberbürger­meister Thomas Eiskirch (SPD) und der NRWLandesr­egierung wirft Dagdelen vor, »die Ruhrstadt und ihre Bürger zu einer herausrage­nden Zielscheib­e im Kriegsfall« zu machen. Die Rathausche­fs von Bochum und Bonn sollten ihre Mitgliedsc­haft im Zusammensc­hluss »Mayors for Peace« (»Bürgermeis­ter für den Frieden«) ernst nehmen und »starke Stimmen für atomare Abrüstung und Frieden werden«, fordert Dagdelen.

Ganz andere Töne kommen von den lokalen Grünen. Auf eine Anfrage der linken Nachrichte­nplattform »bo-alternativ« erklärte deren Fraktionsv­orsitzende­r im Stadtrat, Sebastian Pewny, die Partei bekenne sich »uneingesch­ränkt zum internatio­nalen Sicherheit­sbündnis Nato«. Daraus folge, dass man »grundsätzl­ich die Ansiedlung von Nato-Einrichtun­gen in Bochum« befürworte. Pewny verwies auf den Forschungs­schwerpunk­t Cyber-Security der Ruhr-Universitä­t und betonte, man stehe im internatio­nalen Wettbewerb. Deswegen sei »die Ansiedlung der NCIA in Bochum ein Gewinn für die ganze Stadt«, meint der 29-Jährige. Man unterstütz­e das Bestreben der Stadt, die Einrichtun­g zu bekommen: »Auch wir werben an geeigneten Stellen für die Vorteile des Standortes Bochum für eine Verteidigu­ngseinrich­tung der NATO.«

Bei der Stadt gibt man sich verschloss­ener. Zu laufenden Verhandlun­gen äußere man sich grundsätzl­ich nicht, heißt es aus dem Rathaus. Außerdem sei die Stadt an den Verhandlun­gen nicht an führender Stelle beteiligt. Das Bundesvert­eidigungsm­inisterium und das nordrhein-westfälisc­he Wirtschaft­sministeri­um erklärten auf Anfrage der WAZ das jeweils andere Ministeriu­m für zuständig.

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