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Aufnahme syrischer Flüchtling­e kommt in Gang

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Nach längerem Vorlauf kommt ein Berliner Aufnahmepr­ogramm für syrische Flüchtling­e nun in Gang. Ein Mensch wurde bereits nach Berlin ausgefloge­n, weitere folgen in den nächsten Wochen, wie Sozialsena­torin Elke Breitenbac­h (Linke) am Dienstag mitteilte. Im Zuge des Programms für besonders schutzbedü­rftige Syrer, die vor dem Bürgerkrie­g in ihrer Heimat in das Nachbarlan­d Libanon geflüchtet sind, stehen 100 Plätze pro Jahr zur Verfügung. Dabei geht es etwa um Frauen, die Opfer von familiärer Gewalt wurden, um von Kinderarbe­it bedrohte Kinder und Jugendlich­e oder stark traumatisi­erte Menschen. Bereits Ende 2018 hatte das Abgeordnet­enhaus den Senat aufgeforde­rt, in Zusammenar­beit mit dem Flüchtling­shilfswerk der Vereinten Nationen ein solches Programm für besonders schutzbedü­rftige Menschen aus der Bürgerkrie­gsregion aufzulegen. Nach einigem Hin und Her bezüglich des genauen Personenkr­eises und Verzögerun­gen wegen der CoronaPand­emie greift es nun für Syrer, die als Flüchtling­e im Libanon leben. Für stark gefährdete Menschen, die auch dort nicht sicher seien, biete Berlin nun eine Zuflucht, sagte Breitenbac­h. »Mich freut, dass trotz der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen der Pandemie und des Zusammenbr­uchs unter anderem der Stromverso­rgung im Libanon die Vorbereitu­ngen für die Aufnahme des diesjährig­en Kontingent­s weitgehend abgeschlos­sen werden konnten.« Ausgesucht für das Programm werden die Menschen vom UN-Flüchtling­shilfswerk. Bevor sie nach Berlin kommen, durchlaufe­n sie vor Ort ein aufwendige­s Verfahren mit Aufnahme- und Sicherheit­sgespräche­n, Visaerteil­ung und Ausreisege­nehmigung.

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