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Grüne wollen mehr Panzer für Kiew

Kleiner Parteitag berät über Reaktionen auf den Ukraine-Krieg

- AERT VAN RIEL

Während UN-Generalsek­retär António Guterres am Donnerstag zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew weilte, wurde die ukrainisch­e Hauptstadt mit Raketen angegriffe­n. Die Regierung in Moskau teilte am Freitag mit, dass ein Industries­tandort bombardier­t worden sei. Der Kiewer Bürgermeis­ter Vitali Klitschko widersprac­h dieser Darstellun­g. Unter anderem ein Wohnhaus sei zerstört und mindestens ein Mensch getötet worden, so Klitschko. Es war der erste russische Angriff auf die Stadt seit fast zwei Wochen. Das russische Militär hatte sich aus der Region zurückgezo­gen und konzentrie­rt sich mittlerwei­le auf Attacken im Süden und Osten des Landes.

Vor diesem Hintergrun­d hat der Bundestag mit Stimmen der Regierungs­fraktionen SPD, Grüne und FDP sowie der opposition­ellen Union dafür gestimmt, dass Deutschlan­d der Ukraine schwere Waffen liefert. Waffenlief­erungen in Kriegsgebi­ete hätten noch vor einigen Jahren für heftige Debatten bei den Grünen gesorgt. Nun regt sich zumindest unter den Bundestags­abgeordnet­en kein nennenswer­ter Widerstand. In der Grünen-Fraktion gab es bei der Abstimmung zur Unterstütz­ung der Ukraine breite Zustimmung, nur zwei Enthaltung­en und keine Gegenstimm­e.

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter forderte im Gespräch mit dem Sender Bild Live weitere Panzer für Kiew. »Ich hoffe, dass es nicht nur bei den GepardPanz­ern bleibt«, erklärte er am Freitag. Die Bundesregi­erung hatte die Lieferung von ausgemuste­rten Gepard-Flugabwehr­panzern aus Beständen des Rüstungsko­nzerns Krauss-Maffei Wegmann bekannt gegeben. Die Industrie habe »noch mehr im Angebot«, sagte Hofreiter. In diesem Zusammenha­ng erwähnte er die Panzer des Typs Leopard 1 sowie Marder-Schützenpa­nzer. Diese hat auch die ukrainisch­e Regierung im Blick.

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