Hohnsteiner Gedächtsnislücke
Ausstellung soll wieder an KZ-Geschichte einer Burg in der Sächsischen Schweiz erinnern
Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz war ab 1933 ein KZ. Nach der fälligen Sanierung der Burg soll künftig ein Museum daran erinnern. Bis es so weit ist, sorgt ein linker Verein aus Pirna für eine Übergangslösung.
Das fröhliche Jugendleben war am 8. März 1933 endgültig vorbei. An diesem Tag rückte die SA auf Burg Hohnstein ein, die seit 1924 die größte Jugendherberge im Deutschen Reich gewesen war. Der Dresdner Landtag hatte diese Nutzung der landeseigenen Burg beschlossen, die in der Sächsischen Schweiz über dem Tal der Polenz thront und zuvor Gefängnis gewesen war. »Man wollte einen Umbruch«, sagt Steffen Richter vom Verein »Alternatives Kultur- und Bildungszentrum« (Akubiz). Eine Ausstellung in dessen Domizil in der Pirnaer Altstadt zeigt das bunte, internationale Treiben der 1920er Jahre und dessen abruptes Ende. Die Nazis richteten auf der Burg ein »Schutzhaftlager« ein, einen Vorläufer der späteren Konzentrationslager (KZ), in dem bis August 1934 Tausende politische Gegner interniert und misshandelt wurden. 140 kamen ums Leben. Erster Insasse war mit dem SPD-Mitglied Konrad Hahnewald der vormalige Herbergsleiter.
ging 2018 von Kosten für Sanierung und Ausstattung der Burg von acht Millionen Euro aus. »Das reicht bei Weitem nicht«, sagt Brade, der von etwa 30 Millionen spricht. Kommt das Geld zusammen, soll 2024 mit den Arbeiten begonnen werden; abgeschlossen sein könnten sie 2030. Das, fügt der Rathauschef an, sei aber »eine hehre Aufgabe«.
»Wer heute nach Hohnstein kommt, erfährt nichts über das KZ.«
»Die Sanierung bis 2030 abzuschließen, wird eine hehre Aufgabe.»