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Rosneft offen für anderes Öl in Schwedter Raffinerie

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Schwedt. Die Mineralölf­irma Rosneft Deutschlan­d, eine Tochterfir­ma des gleichnami­gen russischen Staatskonz­erns, hat sich offen für die Verarbeitu­ng von nicht-russischem Öl in ihrer PCK Raffinerie in Schwedt gezeigt. »Wenn es ein Gesetz mit einem Bann für russisches Öl geben würde, wird sich Rosneft Deutschlan­d selbstvers­tändlich an die Auflagen halten«, sagte Unternehme­nssprecher Burkhard Woelki. »Ja, wir verarbeite­n auch andere Öle. Wir haben in der PCK schon in der Vergangenh­eit vergleichb­are andere Rohöle verarbeite­t.« In der EU laufen wegen des Krieges in der Ukraine Gespräche über ein Einfuhrver­bot von russischem Öl in sechs Monaten. Die Raffinerie im uckermärki­schen Schwedt verarbeite­t bisher in erster Linie russisches Öl aus der Pipeline »Druschba« (Freundscha­ft). Rosneft Deutschlan­d sieht allerdings auch technische Hürden für die Verarbeitu­ng anderen Öls in Schwedt. Die PCK Raffinerie sei wie die im sachsen-anhaltisch­en Leuna »aus DDR-Zeiten so konstruier­t, dass sie grundsätzl­ich russische Öle verarbeite­t«, sagte Woelki. »Wir brauchten 60 Prozent der vergleichb­aren Qualität, um den Weiterbetr­ieb der Raffinerie technisch nicht zu gefährden. Andernfall­s müsste man die Raffinerie umbauen. Über Rostock könnten wir 50 bis 60 Prozent der bisherigen Leistung von PCK versorgen.« Rostock sei bisher kein Ölhafen, dort könnten keine großen Tanker anlegen. »Deswegen müsste die Kapazität des Hafens erweitert werden.« Der Bundestag wollte am Donnerstag über einen Gesetzentw­urf beraten, mit dem eine Treuhandve­rwaltung über Firmen wie die PCK Raffinerie Schwedt und als letzte Möglichkei­t eine Enteignung möglich werden sollen. Das wollte Deutschlan­d nicht kommentier­en.

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