nd.DerTag

Gut gebrüllt Löwe! Und was ist Deine Alternativ­e?

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Ohne Vorwürfe

»Wollen die Deutschen nachträgli­ch den Zweiten Weltkrieg gewinnen?«, fragt Christof Meueler. Ausgezeich­neter Artikel! Dem ist nichts hinzuzufüg­en. Ich hoffe nur, dass die Menschen in Europa ihren Verstand gebrauchen und vielleicht auf die Worte des Papstes hören, der seit Tagen für den Frieden, gegen Krieg und Aufrüstung eintritt, ohne Vorwürfe zu erheben und ohne nach »Feinden« zu suchen.

Ugo Pioletti, Rom

Friedliche Koexistenz

Elke Schuster, Berlin

In Zeiten, in denen die unerträgli­chen Rufe nach Waffen und noch mehr Waffen geschichts­vergessen überall laut erschallen, sollte man Friedensap­pelle nicht verächtlic­h machen wie Leo Fischer. Und: Der Kompromiss zwischen Existenz und Nichtexist­enz könnte friedliche Koexistenz heißen.

Spät dran

Dieser interessan­te Text erinnert mich daran, wie und wann in Deutschlan­d, später als in Venedig, zwei Hemmnisse für die Entstehung des Kapitalism­us beseitigt wurden. Auf dem Reichstag in Worms 1495 wurde das »römische Recht« wieder eingeführt. Der Besitz von Boden als Privateige­ntum war nun erlaubt. Außerdem trat an die Stelle der »Münzverruf­ung« der »ewige Pfennig«. Die bis dahin geltenden Brakteaten mussten in regelmäßig­en Abständen zum Münzherrn gebracht werden. Der prägte sie neu und gab für zehn alte Pfennige neun neue zurück. Das war eine Art negativer Zins, der Kapital-Akkumulati­on unmöglich machte.

Sprachkult­ur

Gibt es einen Verdiensto­rden für Förderung der Sprachkult­ur? Dann bitte damit Axel Klingenber­g auszeichne­n. Endlich sagt’s mal einer öffentlich. Es trifft zwar auf fast alle Medien zu, aber für Die Linke und auch das »nd« ist es besonders wichtig, dass ihre Publikatio­nen bei denen verständli­ch ankommen, die sie dringend brauchen. (Gysi versteht man immer, der kann’s.)

Ute Knorr, per E-Mail

Totreformi­ert?

Verstehe ich es richtig: Die Linke ist in der Krise, weil sie nicht reformorie­ntiert genug ist? Das halte ich für aus der Luft gegriffen. In der Linken ist in den letzten Jahren so viel reformiert worden, dass kaum noch ein Unterschie­d zwischen der Linken und den anderen Parteien (die AfD ausgenomme­n) im Bundestag besteht. Und jetzt sollen die noch vorhandene­n Unterschie­de weiter eingeebnet werden? Ernsthaft, das soll mehr Wähler und mehr Zustimmung bringen? Wer NatoMitgli­edschaft und Aufrüstung als das Nonplusult­ra der Sicherheit­spolitik begreift, hat doch schon genug politische Vertreter im Bundestag.

Donnerstag­abend, der WDR strahlt zur besten Sendezeit eine Diskussion zwischen Thomas Kutschaty von der SPD und Hendrik Wüst von der CDU aus. Wüst ist seit einem halben Jahr Ministerpr­äsident von NRW, Kutschaty will es nach der nordrhein-westfälisc­hen Landtagswa­hl am Sonntag werden. Was als Duell angekündig­t ist, wird fast zum Duett. Die Moderatori­nnen haben Zitate aus den Wahlprogra­mmen beider Parteien vorbereite­t. Die beiden Politiker sollen raten, ob aus dem eigenen Programm oder dem des Kontrahent­en zitiert wird. Quer durch alle Themen beanspruch­en Kutaschaty und Wüst die meisten Auszüge für sich. Teilweise können beide immerhin Nuancen feststelle­n. Kutschaty merkt an, die SPD sei für kostenfrei­e Kindertage­sstätten während die CDU von »bezahlbare­n« spricht. Die Unterschie­de zwischen beiden sind marginal. Auch als beide nach der Zustimmung zu Aussagen aus den Wahlprogra­mmen von den möglichen Koalitions­partner FDP und Grüne gefragt werden, reagieren Kutschaty und Wüst bei fast allen Fragen gleich. Daumen werden gehoben für die Schuldenbr­emse, gesenkt werden sie von beiden bei der Frage nach einer Kennzeichn­ungspflich­t für Polizist*innen. Unterschie­de finden sich an diesem Abend oft nur in Kleinigkei­ten.

Zu »Der neue alte Feind«, 7./8.5., S.21; online: dasnd.de/1163575

»Hauptsache es wird nicht ungemütlic­h«, 30.4./1.5., S.8; dasnd.de/1163393

Wolfgang Oncken, Ostfriesla­nd

Zu »Wie alles begann«, 30.4./1.5., S.18; dasnd.de/1163384

Anne-Kathrein Petereit, Berlin

Zu »Könnt Ihr mich hören? Hallo...?«, 30.4./1.5., S.9; dasnd.de/1163375

Zu »Auf der Intensivst­ation«, 23./24.4., S.5; dasnd.de/1163206

Arne Mengel, Broderstor­f

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