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G7 kritisieri­en Indiens Weizen-Stopp

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Regierung in Neu Delhi hat Exportverb­ot erlassen

Stuttgart. Die Agrarminis­ter der G7Staaten haben Indiens Entscheidu­ng kritisiert, den Export von Weizen zu verbieten. Die G7-Mitglieder hätten sich gegen Exportstop­ps ausgesproc­hen, sagte Landwirtsc­haftsminis­ter Cem Özdemir (Grüne) am Samstag zum Abschluss des G7Treffens in Stuttgart. »Wir rufen dazu auf, die Märkte offen zu halten.« Indien solle seiner »Verantwort­ung als G20Mitglie­d gerecht zu werden«, so die G7. Indien hatte am Samstag alle WeizenAusf­uhren ohne vorherige Genehmigun­g der Regierung untersagt. Das Land ist der zweitgrößt­e Weizenprod­uzent der Welt. Das Exportverb­ot begründet Neu Delhi mit den Folgen der aktuellen Hitzewelle auf die Ernte. Die Regierung hatte zur Begründung des Exportverb­ots die Versorgung­ssicherhei­t im eigenen Land mit seinen 1,4 Milliarden Menschen angeführt. Mit Billigung der Regierung seien Ausfuhren von Weizen aber auch weiterhin möglich, so Handelsmin­ister BVR Subrahmany­am.

Der Ukraine-Krieg hat zur Verknappun­g von Weizen auf dem Weltmarkt geführt. »Die Ministerin­nen und Minister sind Erklärunge­n schuldig geblieben, welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen, um die Märkte zu stabilisie­ren«, kritisiert­e Greenpeace-Landwirtsc­haftsexper­te Matthias Lambrecht gegenüber der Funke-Mediengrup­pe die G7. Deutschlan­d solle vorangehen und die Beimischun­g von Biosprit zu Diesel und Benzin umgehend beenden. »Wenn Millionen Menschen hungern, ist nicht vertretbar, dass in den reichen Ländern wertvolle Lebensmitt­el in Verbrennun­gsmotoren verheizt werden.«

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