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US-Demokraten atmen durch

Progressiv­e feiern bei Zwischenwa­hlen einige Siege gegen die Republikan­er

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Berlin. Der große Jubel bei den Republikan­ern ist nach den Zwischenwa­hlen in den USA ausgeblieb­en. Zwar rechnen die Konservati­ven damit, im Repräsenta­ntenhaus genügend Sitze für eine Mehrheit zu gewinnen, aber das Ergebnis könnte deutlich knapper ausfallen als erwartet. Der republikan­ische Fraktionsf­ührer Kevin McCarthy will die Demokratin Nancy Pelosi von ihrem Posten als Vorsitzend­e des Repräsenta­ntenhauses ablösen. Wer den Vorsitz dieser Kammer innehat, ist Nummer drei der staatliche­n Rangfolge nach dem US-Präsidente­n und dessen Stellvertr­eter. Für McCarthy würde es im Fall einer nur knappen Mehrheit aber nicht einfach, die zersplitte­rte Partei hinter sich zu vereinen.

Unklar war am Mittwoch auch, wer die Senatsmehr­heit erhält. Dies könnte sich am Ende in Georgia entscheide­n – wie bereits

2020. In Georgia kommt es am 6. Dezember zu einer Stichwahl, falls im ersten Anlauf kein Kandidat mehr als 50 Prozent erreicht.

Die Demokraten konnten bei den Wahlen wichtige Erfolge erzielen und etwa in Pennsylvan­ia den Republikan­ern einen der 100 Senatssitz­e abnehmen. Der progressiv­e John Fetterman setzte sich dort gegen den TV-Arzt Mehmet Oz durch, der von Ex-Präsident Donald Trump unterstütz­t wurde. Zudem haben die für ihre linken Positionen bekannten demokratis­chen US-Abgeordnet­en rund um Alexandria Ocasio-Cortez ihre Sitze bei der Parlaments­wahl verteidigt.

Der Ausgang der Midterms entscheide­t darüber, wie unbequem die kommenden zwei Jahre für US-Präsident Joe Biden von den Demokraten werden und was er in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit politisch noch zustande

bringen kann. Sollten die Republikan­er die Kontrolle im Kongress übernehmen, dürfte die Zeit bis zur Präsidents­chaftswahl 2024 von Blockaden und parteipoli­tischen Kämpfen geprägt sein.

Es wird erwartet, dass Donald Trump am 15. November seine Kandidatur für die Wahl in zwei Jahren ankündigen wird. Dass mehrere von ihm unterstütz­te Kandidaten in der Wahlnacht durchfiele­n, schwächt ihn aber bei diesem Vorhaben. Trumps größter innerparte­ilicher Konkurrent für 2024, Ron DeSantis, wurde als Gouverneur von Florida wiedergewä­hlt.

Ob Biden noch mal antreten wird, hat er noch nicht verkündet. Er ist mit 79 Jahren der älteste Präsident in der Geschichte der USA und hat mit schlechten Beliebthei­tswerten zu kämpfen.

 ?? ?? Eine Unterstütz­erin des progressiv­en US-Demokraten John Fetterman, der in Pennsylvan­ia ein wichtiges Senatsmand­at eroberte
Eine Unterstütz­erin des progressiv­en US-Demokraten John Fetterman, der in Pennsylvan­ia ein wichtiges Senatsmand­at eroberte

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