IHRE MEINUNG
Gesunde Ernährung
Zu »Sehnsucht nach der Feinkosttheke, 7.11., S.4; online: dasnd.de/1168269 Die Feinkosttheke war einmal. Sie wird so nicht wiederkommen. Die Alternative sollte aber auch nicht der Discounter sein, sondern »gesunde Ernährung« in und mit einer Gerechtigkeitspartei. Diese muss auch Friedenspartei sein. Der sächsische Linke-Parteitag hat einen ausholenden Schritt in diese Richtung getan und wurde damit auch ausgeprägter Sehnsucht an der Basis gerecht. Dafür sei Dank.
Prof. Dr. Peter Porsch, Parthenstein
Zum Verzweifeln Zu »Kein bisschen Frieden in Münster«, 4.11., S.2; dasnd.de/1168222
Das Foto, das Dimitar Dilkoff für AFP von einer Frau in der Region Donezk aufgenommen hat, muss erschüttern: Sie ist allein mit einer alten Karre, darauf ein paar Baumteile und wenige Habseligkeiten. Sie müht sich durch den Morast, hinter ihr ein völlig zerstörtes Haus. Es ist zum Erbarmen, zum Weinen, zum Verzweifeln. Dazu für Hunderttausende Menschen die Androhung eines Winters ohne Strom und Heizung. Furchtbar. Gibt es wirklich keinen Ausweg, keine Lösung?
Eckart Roloff, Bonn
Unwiederbringlich Zu »Die Bebreiung der Kunst«, 2.11., S. 12; dasnd.de/1168147
Menschen, die Kunstwerke beschädigen, gar zerstören, sind unerzogen und ungebildet. Es geht hier nicht um Umwelt und Klima – es ist nur Eitelkeit, der Wille zur Selbstdarstellung. Das ist zugleich ein Armutszeugnis für unser Bildungssystem und die Erziehung durch deren Eltern. Beide haben es nicht vermocht, den jungen Leuten Achtung vor solch unwiederbringlichen Kunstwerken wie im Potsdamer Museum Barberini nahezubringen.
Dasselbe gilt für das Sich-Festkleben oder Ähnliches, egal in welchen Museen oder Ausstellungen. Diese Leute sollten von den Gerichten dazu verurteilt werden, den materiellen Schaden, den sie verursacht haben, mindestens 1 zu 1 zu ersetzen.
Rainer Gödde, Oranienburg
Mein erster Gedanke mit Blick auf die Aktion im Museum Barberini war auch: Ist das jetzt wirklich notwendig? Mag sein, die mediale Aufmerksamkeit ist für einen Moment auf den ökologischen Untergang hingezwungen, den wir gerade unweigerlich herbeiführen. Schaue ich auf Gerhard Schweppenhäusers Ausführungen, fehlt mir aber doch ein zentraler Blick, auf den man im zweiten Anlauf schon kommen könnte: All die Kunstwerke in unseren Museen werden im Zuge der kommenden Klimawirren verloren gehen. Über diesen sich anbahnenden Verlust lohnte es sich schon zu reden: Wie kann man ihn hinauszögern, begrenzen? Das gesamte kulturelle Erbe der Menschheit steht in einer dystopischen Heißzeit auf der Kippe. Wie viel bleibt von unseren Bibliotheken? Dass die junge Generation der herrschenden Dekadenz in der Politik die Rote Karte zeigt, dürfte freilich erst der Anfang ihrer ökologischen Revolte sein. Das wird an die Substanz gehen.
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