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Es kann wieder geschehen

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Berlin. »Wir verteidige­n gemeinsam unsere starke Demokratie«, sagt Stefanie Remlinger (Grüne), Bezirksbür­germeister­in von Mitte, am Mittwoch zu Schülern, die am Mahnmal in der Levetzowst­raße der Novemberpo­grome gedenken. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 gab es in Berlin wie auch im Rest Deutschlan­ds gewalttäti­ge Ausschreit­ungen gegen Juden. Die Nationalso­zialisten ermordeten zahlreiche Juden, verhaftete­n Zehntausen­de und zerstörten Synagogen, Wohnungen und Geschäfte. Als Vorwand diente ihnen das Attentat auf einen Diplomaten in Paris. »Der 9. November war nicht der Beginn. Über Jahre schon haben die Nazis die Bevölkerun­g daran gewöhnt, dass man Juden entrechten darf«, erklärt Remlinger den Schülern, die mit einer szenischen Lesung an ausgewählt­e Schicksale erinnern.

Den Novemberpo­gromen folgten die Deportatio­nen, die mit dem Überfall auf Polen und später dem Angriff auf die Sowjetunio­n 1941 in den systematis­chen Massenmord an den europäisch­en Juden mündeten. Das Mahnmal an der Levetzowst­raße in Moabit erinnert an die Deportatio­n.

Dort stand eine Synagoge, die die Nationalso­zialisten ab 1941 als Sammellage­r nutzten. Nachdem die durch Luftangrif­fe beschädigt­e Synagoge abgerissen worden war, entstand an gleicher Stelle 1988 ein Mahnmal. Zu sehen sind ein Wagon, eine Gruppe Gefangener und eine Eisenwand, auf der Transporte nach Osteuropa benannt sind. Ab 18 Uhr, nach Redaktions­schluss dieser Zeitung, beginnt wie in den vergangene­n Jahren eine antifaschi­stische Demonstrat­ion durch Moabit vor dem Mahnmal in der Levetzowst­raße.

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