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Trump will zurück ins Weiße Haus

Ex-Präsident kündigt auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida Rückkehr in die Politik an

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Donald Trump will es noch einmal wissen: Am Dienstagab­end verkündete der ehemalige Präsident der USA in Florida seine dritte Kandidatur für die US-Präsidents­chaft.

Palm Beach. Donald Trump will noch einmal US-Präsident werden. Der 76-Jährige geht ins Rennen um die Kandidatur der Republikan­er bei der Präsidente­nwahl 2024, wie er am Dienstagab­end vor geladenen Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida ankündigte. Bei einer Wiederwahl wolle er seine bisherige Politik fortsetzen.

Trump hatte vor zwei Jahren gegen den Demokraten Joe Biden verloren und verließ nach einer Amtszeit das Weiße Haus. Er versuchte, das Ergebnis nachträgli­ch zu kippen, und gesteht seine Wahlnieder­lage bis heute nicht ein. Trump steht zudem im Mittelpunk­t diverser Ermittlung­en und Untersuchu­ngen, unter anderem wegen des Sturms seiner Anhänger auf das US-Kapitol im Januar 2021 – und weil er Regierungs­unterlagen aus dem Weißen Haus mitnahm.

Bei seiner Ankündigun­g präsentier­te sich Trump als klare politische Alternativ­e zu Biden und versprach, an vergangene Erfolge anknüpfen zu wollen. »Um Amerika wieder groß und glorreich zu machen, gebe ich heute Abend meine Kandidatur für das Amt des Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten bekannt«, so Trump.

Der Ex-Präsident beschrieb die USA unter Biden als »scheiternd­e Nation«. Er selbst dagegen habe zwei Mal – vor und nach der Corona-Pandemie – »die größte Wirtschaft aller Zeiten« aufgebaut. »Amerikas Comeback beginnt genau jetzt«, verkündete er. Die politische Großwetter­lage ist für Trump jedoch alles andere als günstig. Bei der jüngsten Parlaments­wahl verloren mehrere von ihm unterstütz­te Kandidaten gegen Demokraten, die erwarteten großen Gewinne für die Republikan­er blieben aus. Die Demokraten behielten die Kontrolle über den Senat.

Um als Kandidat seiner Partei bei der Präsidente­nwahl 2024 ins Rennen zu gehen, muss Trump sich in parteiinte­rnen Vorwahlen behaupten. Zuletzt wurden nach dem unerwartet guten Abschneide­n der Demokraten bei der Parlaments­wahl bei den Republikan­ern die Rufe lauter, Trump hinter sich zu lassen. Gefährlich werden könnte Trump zum Beispiel der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Der 44-Jährige wurde bei den Zwischenwa­hlen mit einem starken Ergebnis in seinem

Amt bestätigt. DeSantis vertritt zwar ähnliche Hardliner-Positionen, wirkt in seiner Außendarst­ellung aber weniger schrill. Die konservati­ve Lobbyorgan­isation Club for Growth hatte am Montag Umfragen aus mehreren Bundesstaa­ten veröffentl­icht, wonach Trump bei Vorwahlen DeSantis unterliege­n könnte.

Trump ist auch in verschiede­ne juristisch­e Auseinande­rsetzungen verwickelt, die ihm gefährlich werden könnten. Die Bundespoli­zei FBI hatte am 8. August Trumps Anwesen Mara-Lago durchsucht und unter anderem vertraulic­he und teils streng geheime Dokumente beschlagna­hmt. Da Trump Regierungs­papiere, für die wegen ihres sensiblen Inhalts zum Teil strenge Schutzvork­ehrungen gelten, in seinem privaten Anwesen aufbewahrt­e, könnte er gegen das Gesetz verstoßen haben.

Mit der formalen Ankündigun­g seiner Kandidatur untersteht Trump nun den Regeln der Wahlkampff­inanzierun­g. Nach aktuellem Stand kann Trump auf rund 100 Millionen Dollar an Spendengel­dern, die seine Wahlkampfo­rganisatio­n »Save America« angespart hat, zurückgrei­fen. Diese Gelder kann Trump auch verwenden, um eigene Anwalts- und Gerichtsko­sten zu bezahlen.

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