Auch der Weihnachtsmann sucht Personal
Cottbus. Zwei Jahre lang war coronabedingt die Bescherung durch den Weihnachtsmann nur sehr eingeschränkt möglich. Nun verbuchen einige Agenturen in Brandenburg eine hohe Nachfrage von Familien mit kleinen Kindern. Doch es fehlt inzwischen geeignetes Personal. »Wir hatten früher einen festen Stamm an älteren alleinstehenden Männern, die sonst Weihnachten alleine zu Hause verbringen mussten und sich lieber an strahlenden Kinderaugen erfreuten«, berichtet Ronny Schröter, Geschäftsführer des Büros Cottbuser Weihnachtsmann. »Doch solche Akteure sind inzwischen schwieriger zu finden.« Derzeit habe er nur ein halbes Dutzend Weihnachtsmänner, die Heiligabend zwischen 14 und 18 Uhr je zehn bis zwölf Bescherungen schaffen. Mindestens doppelt so viele Weihnachtsmänner würden gebraucht, so Schröter. Ausgebucht ist auch die Potsdamer Weihnachtsmann-Agentur, und das schon seit Oktober. Dabei hat Geschäftsführer Nadim Jovicic auf Videotelefonie umgestellt. Der Weihnachtsmann erscheint den Kindern auf dem Bildschirm. Neun Weihnachtsmänner sollen von 12 bis 23 Uhr digital bei jeweils bis zu 60 Familien vorbeischauen. Nur drei Weihnachtsmänner seiner Agentur wollen noch gut 20 Hausbesuche erledigen. Verhaltene Nachfrage erlebt dagegen das Weihnachtsbüro von Petra Henkert, die von Zeuthen aus Berlin und den Speckgürtel mit Weihnachtsmännern versorgt. »Auch der Weihnachtsmann muss mehr Geld für den Sprit bei der Anfahrt zur Bescherung bezahlen«, sagt Henkert. Daher sei der Preis für Heiligabend auf über 80 Euro gestiegen. Mehr als 50 Euro sei für viele Familien aber nicht drin.