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Stabile Versorgung­slage – was ist das?

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»Stabil, stabil, stabil, stabil und stabil«– die Bundesnetz­agentur hat am Freitag ein neues Tool zur Bewertung der Lage bei der Gasversorg­ung vorgestell­t. Das Gesamtbild soll sich aus fünf Indikatore­n ergeben, die derzeit allesamt im grünen Bereich stehen. »Sie geben uns eine schnelle Einschätzu­ng und Prognose zur aktuellen Lage«, erläuterte Behördench­ef Klaus Müller bei einer Pressekonf­erenz. »Wir machen transparen­t, ob eine Gasmangell­age akut droht.«

Die fünf Indikatore­n sollen »der Komplexitä­t der Entwicklun­g gerecht werden«, wie es Müller ausdrückt. Im einzelnen sind das die Temperatur­prognose der nächsten Tage, der Gasverbrau­ch, die Speicherfü­llstände, die Situation in den Nachbarlän­dern und die Beschaffba­rkeit am Markt. Bei der Bewertung wird für jeden einzelnen Indikator unterschie­den zwischen stabil, angespannt und kritisch. Die Indikatore­n sind im Internet auf der Seite der Bundesnetz­agentur einsehbar und werden werktäglic­h aktualisie­rt. Optisch sind sie so aufbereite­t, dass sich die Lage auf einen Blick erfassen lässt.

Der Verbrauchs­indikator zum Beispiel gibt den Unterschie­d zwischen der seit Jahresbegi­nn verbraucht­en Menge im Verhältnis zum Durchschni­tt des gleichen Zeitraums in den Jahren 2018 bis 2021 an. Er wird temperatur­bereinigt gemessen, um die Vergleichb­arkeit zu verbessern. Stabil ist er, wenn über 25 Prozent Gas weniger verbraucht wird als in den Vorjahren. Kritisch wird es, wenn die Einsparung­en unter 15 Prozent sinken. Stand jetzt liegt der kumulierte Minderverb­rauch in diesem Jahr bei gut 25 Prozent. Doch Netzagentu­rchef Müller hatte trotzdem wieder eine Mahnung parat: Jetzt in der 46. Kalenderwo­che habe das Minus lediglich bei 21 Prozent gelegen und im privaten Bereich sogar nur bei 17 Prozent.

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