IHRE MEINUNG
Frieden stiften Zu »Ramelow befürwortet Waffenlieferungen«, 22.11., S. 1
Die Ukraine wird seit 2014 verstärkt aufgerüstet. Aufrüstung hat den Krieg nicht verhindert, und eine Rüstungsspirale macht die Welt nicht sicherer. Die Europapolitik hat versagt! Verträge zur Rüstungsbegrenzung wurden vom Westen aufgekündigt. Das ist leider die bittere Vergangenheit, Die Linke konnte den Kurs nicht beeinflussen.
Wir als Linke dürfen aber nun unsere Prinzipien – Abrüstung, keine Waffenlieferungen in Krisengebiete, Friedensdiplomatie – nicht wegwerfen. Sollen jetzt auch Waffen in die Kurdengebiete geschickt werden? Wie viele Nationen wurden in den letzten Jahren völkerrechtswidrig angegriffen? Wo haben Waffenlieferungen Frieden erzeugt?
Bernd Walter, Berlin
»Selig sind, die Frieden stiften, Matthäus 5,9« steht in Erfurt auf einem Banner am Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Einige alte Losungen tragen durch kriegerische Zeiten. Es gilt, Frieden zu stiften, statt Waffen zu liefern: gestern, heute und morgen! Andreas Wiesner, per E-Mail
Konstruierte Sachzwänge
Zu »Misstrauen bleibt«, 21.11., S.8; online: dasnd.de/1168674
Die FDP plädiert für eine OnlinePlattform, ein sogenanntes Kinderchancenportal, das die Beantragung von Sozialleistungen für einkommensarme Familien erleichtern soll. Selten ist ein Wort stärker kompromittiert worden als das Wort »Chancen«. Es ist letztlich Teil eines Geflechts von konstruierten Sachzwängen, die dafür sorgen, dass Oben oben und Unten unten bleibt. Wie beim Spiel mit einem Jo-Jo.
Ralf Berg, Dobbertin
Leider noch nicht gängig
Zu »Das, was das Publikum nicht weiß«, 22.11., S. 11; dasnd.de/1168708
Ich freue mich über die Vorstellung der Autobiografie von Chelsea Manning. Danke auch, dass Sie uns Übersetzer:innen erwähnt haben – wie es zwar gute Sitte und unser Urheberpersönlichkeitsrecht ist, aber leider noch nicht überall eingeübte Praxis. Schön, dass das »nd« da als linke Tageszeitung mit positivem Beispiel glänzt!
Katrin Harlaß, Berlin
Banner und Kerzen entsorgt
Zu »Verschleierter Frauenhass«, 21.11., S. 4; dasnd.de/1168650
Die Leipziger Initiative »Keine mehr« hatte kürzlich eine Gedenkfeier für eine im Hotel »Adler« ermordete junge Frau veranstaltet. Der Hotelbesitzer hat noch in der Nacht sämtliche Banner und Kerzen entsorgt, am nächsten Tag war von der Gedenkstätte nichts mehr zu sehen. Aktuell sind schon wieder Prostituierte im Hotel, und er lässt es zu, weil es sein Geschäft ist. Man müsste den HotelChef auch mit zur Verantwortung ziehen, nicht nur den Tatverdächtigen – auch dafür, dass er eine Gedenkstätte zerstört hat.
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